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Zug

Mit Blaulichtern auf Tuchfühlung

Am Tag der offenen Türe auf dem ZVB-Areal durften die Besucher die Zuger Blaulichtorganisationen kennen lernen. Unter anderem mit einem spektakulären Einsatz einer Spezialeinheit.
Die Interventionseinheit «Luchs» der Zuger Polizei zeigt, wie sie eingreift. (Bild: Maria Schmid (Zug, 15. September 2018))
Auch Diensthunde zeigten ihr Können. (Bild: Maria Schmid ( Zug, 15, September 2018 ))


Personenrettung aus einem Auto durch die Freiwillige Feuer Zug. (Bild: Zuger Polizei (Zug, 15. September 2018))

Schiesslärm und Hundegebell lockten Interessierte auf das Festgelände hinter der ZVB-Halle. Der Tag der offenen Tür unter dem Motto «4 für Zug» stiess auf reges Interesse. Das Gemeinschaftsprojekt der vier Zuger Organisationen «Polizei», «Rettungsdienst», «Stützpunktfeuerwehr» und «Verkehrsbetriebe» lockte am Samstag, 15. September 2018, bei idealen Wetterbedingungen zwischen 8000 und 10000 Besucher an.

Gemäss Karl Walker, Kommandant der Zuger Polizei, war die Polizei mit einem Drittel der Belegschaft im Einsatz. Bei den angekündigten Vorführungen war der Andrang gross. Denn wann bekommt man schon die Möglichkeit, die Interventionseinheit «Luchs» live zu sehen? Oder wie Polizeihunde sich bei einem Einsatz verhalten und auch bei einem Schusswechsel ruhig bleiben?

Endlich mal fragen, was man wissen will

Im ganzen Areal konnte man an Ständen Interessantes erfahren, ein Rundgang führte durch das Hauptgebäude. Polizisten standen den Besuchern Rede und Antwort, erklärten, wie ein Geschwindigkeitsmessgerät funktioniert oder wie man den toten Winkel erkennen und meiden kann. Die Frage eines Besuchers, wo denn die nächste Geschwindigkeitskontrolle gemacht würde, blieb aber unbeantwortet. Seitens Polizei war zu vernehmen, dass dieses Thema manchmal zu Beanstandungen führt. Judith Aklin, Kommunikationsverantwortliche, konnte jedoch auch auf die vielen positiven Reaktionen aus der Bevölkerung verweisen: «Oft bedanken sich die Leute nach einem Einsatz.»

Ebenfalls vor Ort waren Sanität und Feuerwehr. Gibt es Verletzte, wird seitens Sanität geraten, zuerst die Nummer 144 zu wählen. Dies, damit keine wertvolle Zeit verloren geht. Dank gezielten und standardisierten Fragestellungen und einer speziellen Software ist bald klar, ob eine Ambulanz losgeschickt werden muss oder nicht. Sind lebensrettende Massnahmen notwendig, bleiben die Disponenten nach Möglichkeit am Telefon, bis die Ambulanz am Unfallort eintrifft. Wie eine Herzmassage funktioniert, wie es sich anfühlt und wie fest man drücken muss, damit auch das Gehirn mit Sauerstoff versorgt wird, konnten die Besucher beim Stand von «Schutz & Rettung» erfahren. Wichtig zu wissen ist, dass man eigentlich bei einer Herzmassage nichts falsch machen kann. Es braucht vielleicht etwas Mut und Überwindung, kann aber Leben retten.

Eine Runde drehen im Roboterbus

Eine Schlange bildete sich vor der Haltestelle des selbstfahrenden Mini-Busses. Was bei den offiziellen Testfahrten in Zug nicht erlaubt war, war am Samstag möglich. Jeweils acht Passagiere und ein Chauffeur durften einsteigen und mit «MyShuttle» eine Runde drehen. Auf die Fragen, wie es denn mit dem Projekt weitergehen wird, antwortete Cyrill Weber, Unternehmensleiter ZVB: «Die Testphase ist abgeschlossen, nun liegt der Ball zwecks Bewilligung beim ASTRA (Bundesamt für Strassen).» Möglich sei auch, dass in einer ersten Phase, die Technologie in den bestehenden Fahrzeugen zum Einsatz kommen würde. Mehr wollte er dann aber nicht preisgeben. Dass es noch eine Weile dauern würde, bis der selbstfahrende Bus auf den Strassen von Zug unterwegs sein würde, darüber waren sich Passagiere und Chauffeur bei der Testfahrt einig.

Dass sich die Blaulichtorganisationen so volksnah geben, scheint Teil des Konzeptes und kein Zufall. Karl Walker und auch Andreas Müller, Leiter Rettungsdienst Zug, schätzen die gute Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Man ist aufeinander angewiesen – bei jedem Einsatz.

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