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Emmen

Die Grünen ziehen ihren Kandidaten zurück

Der Emmer Gemeinderatskandidat Marco Huwiler tritt nicht zum zweiten Wahlgang im März an. Damit bleiben vier Kandidaten im Rennen.

Wer in Emmen Nachfolger des abtretenden Baudirektors Josef Schmidli (Mitte) wird, entscheidet sich mit dem zweiten Wahlgang am 12. März. Der erste hatte am vergangenen Sonntag keinen Gewinner hervorgebracht. Andreas Roos (Mitte) schnitt mit 1664 Stimmen am besten ab, gefolgt von Reto Bieri (SVP) mit 1312 Stimmen und dem Grünen-Kandidaten Marco Huwiler mit 979 Stimmen. Die beiden Unabhängigen Vital Burger (147 Stimmen) und Raphael Beck (127 Stimmen) landeten auf den beiden letzten Rängen.

Nun treten vier der fünf Kandidaten wieder an. Einzig der Grüne Marco Huwiler hat am Mittwochvormittag seinen Rückzug angekündigt. Der Drittplatzierte hatte bereits nach dem ersten Wahlgang am Sonntag gesagt, man habe nicht über das eigene Wählerlager mobilisieren können. Das bekräftigt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Es werde wohl schwierig, noch mehr Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen.

Huwiler: Gemeinderat soll ausgewogen sein

Er begründet seinen Rückzug aber auch mit der Konkordanz. Emmen hat derzeit je zwei Mitte- und FDP-Gemeinderäte und einen SP-Vertreter. Weder die Grünen noch die SVP sind in der Emmer Exekutive. Huwiler: «Mir ist es wichtig, dass der Gemeinderat ausgewogen vertreten ist. Und das ist er momentan nicht.» Es sei nicht fair, wenn die Mitte und die FDP paktieren und durch gegenseitige Unterstützung sicherstellen, dass sie genügend Gemeinderäte hätten.

Einwohnerrat Marco Huwiler wollte für die Grünen in die Emmer Exekutive einziehen.
Bild: Bild: Nadia Schärli

Hofft er als Grüner und mit seinem Rückzug also tatsächlich, dass ausgerechnet die SVP einen Sitz gewinnt? «Wenn es um die Politik geht, nicht unbedingt. Doch mir geht es viel grundsätzlicher um die Repräsentation in unserem politischen System. Wir fahren in der Schweiz gut mit der Konkordanz. Und die SVP hat in Emmen als grösste Partei definitiv Anspruch auf einen Sitz im Gemeinderat.»

Eine ausgewogene Vertretung der Parteien im Gemeinderat sei auch wichtig für die Bevölkerung. «Die enttäuschend tiefe Wahlbeteiligung von 26 Prozent hat gezeigt, dass sich viele Leute nicht ernst genommen und vertreten fühlen. Deswegen gehen sie möglicherweise nicht abstimmen und wählen.» Eine Wahlempfehlung für den SVP-Kandidaten Reto Bieri sei das aber nicht. Die Partei entscheidet in zwei Monaten, wen sie unterstützen will.

Doch macht Marco Huwiler mit seinem Rückzug nicht gerade der Mitte ein Geschenk, da diese mit mehr Stimmen vom links-grünen Lager rechnen kann als die SVP? «Das ist schwierig zu beurteilen, aber ich glaube nicht. Ich finde, die Leute sollen sich Gedanken machen, wie der Gemeinderat zusammengesetzt sein soll.»

Stellvertretungen geregelt

Baudirektor Josef Schmidli tritt Ende Januar ab. Der zweite Wahlgang findet aber erst am 12. März statt. Deshalb hat Emmen möglicherweise mehrere Monate keinen Baudirektor. Die Gemeinde hat nun die Stellvertretungen geregelt, wie sie mitteilt. Die Hauptverantwortung der Baudirektion liegt in dieser Zeit bei Bildungsdirektor Brahim Aakti. Auch Sozialdirektor Thomas Lehmann und Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger übernehmen Bereiche. (mst)

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