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Millionenprojekt: Busse fahren künftig näher an den Horwer Bahnhof

Für rund 30 Millionen Franken entsteht in Horw ein neuer Bahnhof mit Bushof. Damit wird das Umsteigen leichter, doch die Busse müssen künftig einen Umweg in Kauf nehmen.

Er soll künftig das Herzstück des Projekts «Horw Mitte» darstellen – der umgebaute Bahnhof. Dieser wird nun für 30,5 Millionen Franken Stück für Stück realisiert. Die Erneuerung der Perron- und Gleisanlagen, des Zugangs zur Personenunterführung und der Abriss des Bahnhofgebäudes starten im Frühling 2019. Dafür wird die Bahnstrecke gesperrt, in dieser Zeit sollen auch die Unterführung Wegmatt und der Ausbau des Bahnhofs Mattenhof realisiert werden. Für die bahntechnische Infrastruktur ist die Zentralbahn zuständig.

«Die Arbeiten sollen pünktlich zur Taktverdichtung abgeschlossen sein.»

Thomas Zemp (CVP), Bauvorsteher Horw

Danach, zwischen 2020 und 2021, realisiert die Gemeinde Horw den Bushof sowie den Bahnhofplatz für rund 9 Millionen Franken. Den dafür nötigen Kredit beantragt der Gemeinderat nun beim Einwohnerrat, wobei 2 Millionen bereits mit dem Budget 2018 bewilligt worden sind. Daher beläuft sich der Kredit noch auf 7 Millionen Franken. Nach Abzug der Beiträge von Bund und Kanton verbleiben für die Gemeinde noch Nettokosten von 1,9 Millionen Franken. Der Einwohnerrat entscheidet am 28. Juni über das Geschäft.

«Die Arbeiten sollen pünktlich zur Taktverdichtung abgeschlossen sein», sagt der Horwer Bauvorsteher Thomas Zemp (CVP). Die Zentralbahn will 2021 mit der Einführung der S 41 zwischen Horw und Luzern den heutigen Viertelstunden-Takt weiter ausbauen.

Drei Horwer Buslinien steuern den Bahnhof an

Der Bushof wird künftig von den Linien 14, 16 und 21 angesteuert. Zur Regelung der Zufahrt ist eine Lichtsignalanlage geplant. Heute befindet sich die Haltestelle Bahnhof auf der Ringstrasse. Neu wird also ein Umweg via Kreisel nötig. Die Situation ist vergleichbar mit Ebikon, wo viele Busse von der Kantonsstrasse abbiegen müssen, um zum dortigen Bushub beim Bahnhof zu gelangen. Danach geht es wieder zurück auf die Kantonsstrasse.

Zur Horw sagt Pascal Süess, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Luzern: «Dadurch entsteht ein Zeitverlust, doch die Distanzen sind gering, daher ist das vertretbar.» Im Gegenzug werde das Busangebot durch den neuen Bushof besser mit der Bahn verknüpft. «Der Fussweg von der Bushaltestelle zum Bahnhof wird deutlich kürzer. Heute ist für mit dem Zug ankommende Fahrgäste die Bushaltestelle nicht ganz einfach zu finden.»

«Der Fussweg von der Bushaltestelle zum Bahnhof wird deutlich kürzer.»

Pascal Süess, Geschäftsführer Verkehrsverbund Luzern

Weiter habe der Bushof den Vorteil, dass die Busse dort wenden können – im Gegensatz zur heutigen Haltestelle an der Ringstrasse, wo zudem in Richtung Pilatusmarkt Konfliktpotenzial mit einem Veloweg besteht, der genau vor dem Haltehäuschen durchführt.

Auf dem 66 Meter langen und 28 Meter breiten Bushof sind aber nicht nur drei, sondern vier Haltekanten vorgesehen. «Eine davon ist als Reserve gedacht für eine allfällige vierte Linie», sagt Thomas Zemp. Weiter ist dort ein öffentliches WC geplant.

Bahnhofsgebäude verschwindet für immer

Das Erscheinungsbild des Bahnhofs verändert sich gegenüber heute stark. Die Aufenthaltsqualität soll steigen, so das Ziel des Gemeinderats. Es wird überdachte Bahnperrons, aber kein Bahnhofsgebäude mehr geben. Die Bahntechnik wird in ein kleines Stellwerk-Gebäude verlagert. Die angrenzenden Bauten werden von Privaten realisiert, geplant sind Wohnungen und Gewerbenutzungen im Erdgeschoss, der Realisierungszeitraum ist noch offen. Die öffentlichen Parkplätze werden aufgehoben. Stattdessen gibt es auf dem Bushof je zwei Standplätze für Taxis und Kurzzeit-Parker. Für Velos soll es rund um den Bahnhof etwa 200 Abstellplätze geben.

Um den Bahnhofplatz und den Bushof zu realisieren, muss die Gemeinde noch 914 Quadratmeter Land von vier privaten Eigentümern und 2288 Quadratmeter Land von der Zentralbahn erwerben. «Wir sind uns noch nicht mit allen Privateigentümern einig, aber das Projekt sollte deswegen nicht gefährdet sein», sagt Thomas Zemp dazu.

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