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Nidwalden

Metal-Festivals in Nid- und Obwalden kämpfen mit Finanzen

«Jetzt erst recht» sagen sich die Organisatoren des Stanser UrRock Musik Festivals nach dem Defizit der ersten Ausgabe und gehen in die Offensive. Ein Jahr Pause macht dagegen das Sachsler Metal Scar Festival.
Das Metal Scar Festival in Sachseln findet 2019 nicht statt. Die Aufnahme stammt von der Ausgabe 2017. (Bild: PD)
Stephan Brüderlin, Urrock Festival Stans.
Einer der Headliner am Urrock Festival: Primal Fear aus Deutschland. (Bild: pd)
Dave Armbruster, OK-Präsident Metal Scar.

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

Philipp Unterschütz

Zur Premiere im vergangenen Oktober konnte der Verein UrRock Musik Festival immerhin 600 Besucher in den Stanser Senkel locken. Ein schöner Erfolg, der zusammen mit den vielen positiven Rückmeldungen die Organisatoren bewog, eine zweite Auflage des Hardrock- und Metal-Festivals zu organisieren. Weil die Besucherzahlen aber doch leicht unter den Erwartungen lagen, resultierte ein kleines Defizit. «Wir haben uns klar für eine Vorwärtsstrategie entschlossen», sagt Stephan Brüderlin vom Verein UrRock. Man wage – auch bei den Bands – quasi den Sprung vom Hobby in den professionellen Bereich. «Wir müssen also bei den Gagen mehr investieren – dafür sind etliche Bands bekannter und dürften deshalb auch mehr Besucher anziehen.»

Gestiegen sind dadurch auch die Ansprüche an die Bühnen- und Lichttechnik. «Neben besserem Equipment wird die Bühne vergrössert und wir bauen einen zweiten Zuschauerbalkon», verrät Brüderlin. Weiter entwickelt wird auch das Angebot mit Virtual-Reality-Übertragungen. Trotz grösserem Angebot und Aufwand bleiben die Ticketpreise gleich wie letztes Jahr.

Erste sechs Bands am UrRock sind bekannt

Standen im Vorjahr noch 10 Bands auf dem Programm, kommen dieses Jahr am Freitag und Samstag, 25./26. Oktober 12 Gruppen nach Stans in den Senkel. «Die Bands haben für uns regelrecht Werbung gemacht, so hat es sich in der Szene schnell herumgesprochen, dass es mit der Organisation und Betreuung reibungslos geklappt hat und eine gute Stimmung herrschte», erzählt Stephan Brüderlin. Man habe deshalb etliche Anfragen auch von bekannteren Bands erhalten und konnte beim Buchen auswählen.

Die ersten sechs Engagierten sind nun bekannt. Beliebt und bekannt in der Hardrock- und Metal-Szene sind Primal Fear und Eclipse. Primal Fear zählen seit 20 Jahren zu den populärsten Aushängeschildern der deutschen Heavy-Metal-Szene. Eclipse aus Schweden haben sich auch in der Schweiz schon längst in die Herzen vieler Fans von melodiösem Hardrock gespielt. Allein diese beiden Headliner sollten für einen regen Ticketabsatz sorgen.

Eine Entdeckung für viele dürften Doctor Victor aus Tschechien sein. Als Supportband von AC/DC heizten sie mit ihrem heissen Rock mit Einflüssen von Grössen wie Jimi Hendrix oder Led Zeppelin jeweils mächtig ein. Im Programm steht zudem die Melodic-Metal-Band Kalidia aus Norditalien mit der Sängerin Nicoletta Rosellini, die auch beim «Vivaldi Metal Project» mitmachte.

Das Festival eröffnen wird dieses Jahr eine Band aus Obwalden. «Wielander ist die erste Gruppe aus den Urkantonen, die bei uns auftritt, darauf freuen wir uns natürlich besonders.» Mit Sickret wird eine weitere Schweizer Band auf der UrRock-Bühne stehen. Den Rest des Programms wird das OK Ende März bekanntgeben.

Metal Scar Festival geht erst 2020 wieder an den Start

Ebenfalls Mühe mit den Finanzen hat auch das Metal Scar Festival in Sachseln, das im vergangenen Oktober nach drei Jahren in Luzern zum zweiten Mal in Sachseln im Mattli Schulhaus stattfand. Auch hier lagen die Besucherzahlen an den zwei Festivaltagen unter den Erwartungen. «Weil zudem auch der Umsatz aus den Konsumationen viel tiefer war, haben wir schlussendlich einen Verlust gemacht», erklärt Festivalpräsident Dave Armbruster, der sich sicher ist, dass daran auch die Lage eine Mitschuld trägt. «In der Schüür in Luzern ziehen jeweils weniger bekannte Bands deutlich mehr Leute an.» Schweren Herzens hat das OK deshalb beschlossen, dieses Jahr kein Metal Scar Festival durchzuführen. Es sei nach fünf Festivaljahren nicht leicht gefallen, die Entscheidung zu treffen, sagt Dave Armbruster, man hätte bereits «ein hammergeiles Line-up» mit 22 Acts aus der ganzen Welt» zusammengestellt gehabt.

Die Finanzen sind aber nicht der alleinige Grund für die Pause. «Ich kann mir einen lang gehegten Traum erfüllen und gehe ein Jahr nach Amerika und Südafrika», erzählt Dave Armbruster. Damit er da richtig abheben kann, macht er vorher noch die Skydiving-Lizenz in Beromünster. «Nächstes Jahr wird es das Metal Scar Festival aber definitiv wieder geben, im Sommer 2020 bin ich wieder zurück», verspricht der OK-Präsident. Das Team werde dranbleiben und bereits mit der Organisation beginnen, wenn er noch unterwegs sei.

So quasi als Entschädigung für den Ausfall gibt es aber im Luzerner Sedel am 10. August ein «Minifestival» mit 10 Bands aus Australien, Österreich und der Schweiz.

Infos zu den beiden Festivals unter www.urrock.ch oder Facebook-Kanal Metal Scar-Festival

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