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Zug

Menzingen: Wie Schule und Kanton die Trennung begründen ist kleinmütig

Die Kantonsschule Menzingen, die viel auf ihre Offenheit hält, trennt sich von einer Lehrerin, nachdem diese eine Diskussion über Sexualität laufen liess. Dies scheint nicht zueinander zu passen.

Klar ist, niemand ausser den Involvierten hat mitgehört, was im Schulzimmer während der Doppellektion gesagt wurde. Und das ist auch gut so. Sollte es seitens der Lehrerin tatsächlich zu einer Grenzüberschreitung gekommen sein, ist es wichtig, dass die Schulleitung eingreift und der Sache auf den Grund geht. Stimmen aber die Aussagen der Schülerinnen, und alle fühlten sich wohl in der Klasse, ist der Jobverlust der Lehrerin ein falsches Signal – für die Schülerinnen, aber auch für andere Lehrpersonen.

In den Leitlinien der Schule steht geschrieben: «… wichtigster Massstab ist die Zufriedenheit der an der Schule arbeitenden und lernenden Personen.» In diesem Sinne mutet es sonderbar an, dass sich die Schule für die Trennung entschied, ohne für einen derartigen Schritt die Befindlichkeit der Schülerinnen abzuholen. Denn auch wenn es nun heisst, die Trennung sei nicht aufgrund der Doppellektion erfolgt: Die vorliegenden Dokumente zeigen klar, dass das Gespräch über Sexualität der Ursprung der Auseinandersetzung zwischen Lehrerin und Schulleitung war. Sich im Nachgang hinter einem unterschiedlichen Rollenverständnis zu verstecken – nach drei Jahren Zusammenarbeit – ist kleinmütig.

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