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Uri

Meinungen der Erstfelder sind gespalten

Der Gemeinderat hat viele Rückmeldungen zur Vorlage der Schulhaussanierung erhalten.
Der Ersatzneubau der Erstfelder Schulanlagen kostet 25 Millionen Franken. (Lz / Boris Bürgisser, LZ / Boris Bürgisser)

(mh/pz) Die Erstfelder Schulanlagen entsprechen in vielen Teilen nicht mehr den Anforderungen eines zeitgemässen Schulbetriebes, dies auch im Vergleich mit anderen Urner Gemeinden. Eine Gesamtschau über die Schulanlagen hat ergeben, dass 25 Millionen Franken notwendig sind, um den Ersatzneubau zu erstellen und alle Schulhäuser baulich wie energetisch auf Vordermann zu bringen. Dem Gemeinderat ist bewusst, dass dies eine hohe Summe ist, und dass die Stimmbevölkerung dieser nicht so ohne weiteres zustimmen wird. Er weist aber darauf hin, dass die hohen Kosten sich in einem über Jahrzehnte aufgelaufenen Investitionsstau begründen. Ende Oktober hat der Gemeinderat Erstfeld mit einer Veranstaltung für Behörden und Ortsparteien die Vernehmlassung zum Schulhausprojekt eröffnet. Die Vernehmlassung zum Schulhausprojekt läuft noch bis am 7. Januar 2020.

Am 16. und 21. November fanden Informationsanlässe mit Begehungen der Schulanlagen, Präsentationen und Diskussion statt. Dabei wurde auch aufgezeigt, dass mit 25 Millionen Franken die gesamten Schulanlagen auf den aktuellen Stand gebracht werden können, dass aber auch reduzierte Bauprojekte zu tieferen Kosten denkbar sind. Die nötigen Renovationen können, sofern dies gewünscht wird, auf einen längeren Zeitraum verteilt werden, mit den entsprechenden Konsequenzen für Bausubstanz und Unterricht. Man muss sich bewusst sein, dass Abstriche selbstverständlich möglich sind, dass eine gute Infrastruktur aber auch etwas kostet.

Feuerwehrlokal wird in Planung miteinbezogen

Die Diskussion an den beiden Informationstagen im November wurde rege genutzt, auch sind zahlreiche schriftliche Rückmeldungen eingegangen. Diese gehen auseinander: Einige sind Feuer und Flamme für das Projekt und haben ihre Mitarbeit in der Baukommission angeboten, andere sind skeptisch, sowohl was den Umfang der Bauarbeiten wie auch deren Kosten angeht. Auf die Wichtigkeit einer guten Gestaltung der Schulhausumgebung wurde ebenso hingewiesen wie auf die Planung des Feuerwehrlokals, die zwingend mit dem Schulhausumbau koordiniert werden muss. Denn der Anbau hinter dem Schulhaus Wytheid muss nach 2023 gemäss kantonalen Vorgaben wieder abgerissen werden, und die Feuerwehr braucht spätestens dann ein neues, zeitgemässes Lokal. Auch wurde gefragt, ob und wie das Projekt in einzelne Etappen aufgeteilt werden kann, um die finanzielle Belastung besser zu verteilen.

Der Steuerfuss müsste erhöht werden, je nach Projektumfang über eine kürzere oder eine längere Zeit. Dabei eingerechnet sind auch die Kosten für das neue Feuerwehrlokal, das spätestens 2023 erstellt werden muss – da sind sich Feuerwehrkommando und Gemeinderat einig. An den Informationsveranstaltungen wurde über die Steuerfusserhöhung informiert, und es wurden Rechenbeispiele für natürliche Personen mit unterschiedlichen Einkommen gezeigt. Diese sind bei der Gemeinde Erstfeld einsehbar. Auch für juristische Personen können auf Wunsch Berechnungen erstellt werden.

Im Januar 2020 wird ein Entscheid erwartet

Aufgrund der Rückmeldungen der Ortsparteien, der Behörden und der Bevölkerung wird der Gemeinderat Erstfeld in Zusammenarbeit mit den anderen Behörden Ende Januar 2020 beschliessen, in welcher Form und in welchem Umfang er die Vorlage dem Volk unterbreiten will. Zu diesem Zeitpunkt wird der Gemeinderat transparent kommunizieren, was die Kosten dieser Vorlage sind und um wie viel der Steuerfuss angehoben werden muss.

Die Erstfelder Behörden streben keine Luxuslösung an, sondern wollen eine zeitgemässe und für den Unterricht geeignete Schule.

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