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Zug

Meine Fasnacht: Wie das Fasnachtsfeuer durch die kleine Tochter wieder entfacht wird

Tijana Nikolic darüber, wie sich ihre Beziehung zu Kostümen und zur Fasnacht über die Jahre gewandelt hat.

Am Wochenende war ich mit meiner einjährigen Tochter in Zug und Baar an verschiedenen Fasnachtsevents. Ich habe ihr ein goldenes Drachenkostüm angezogen, gegen das sie nicht protestieren konnte, aus dem praktischen Grund, dass sie noch nicht reden kann. Stolz habe ich Erinnerungsfotos geknipst, für die sie mich vielleicht in einigen Jahren verfluchen wird. Als Kind gab es für mich lediglich zwei Optionen für mein Fasnachtskostüm: Prinzessin oder Hexe.

Allerdings habe ich mich erst im Kindergarten zum ersten Mal verkleidet, da ich vorher in Serbien gelebt habe und das damals dort noch nicht wirklich populär war. Also war ich von der Kindergartenstufe an Prinzessin an der Fasnacht. Zuerst immer in rosé oder pinken Kleidern, später konsequent in blauen Tönen, weil alle Mädchen rosa Prinzessinnenkleider trugen und ich nicht eine von vielen sein wollte. Und dann wollte ich unbedingt nur noch als Hexe gehen, da ich lieber etwas «Gfürchiges» sein wollte. Sie sehen schon, Kinder sind da nicht ganz einfach in der Auswahl.

Die Hexe blieb ich jahrelang an der Fasnacht (würde man meine Eltern fragen, war ich das auch oft sonst das ganze Jahr durch). Ich hatte ein dunkelviolettes Gewand mit neongelben Rüschen an, eine Hexenmaske aus Plastik mit langer Hexennase und natürlich den charakteristischen Hexenhut.

Wenn ich an das Kostüm denke, habe ich gleich wieder diesen Plastikgeruch des Kostüms in der Nase und fühle die Vorfreude von damals auf die bevorstehende Fasnacht. Ebenfalls erinnere ich mich an dieses Vibrieren im Bauch, wenn die ersten Trommelschläge einer «Gugge» am Fasnachtsumzug erklingen. Zu den Erinnerungen gehört ebenfalls das ganze Konfetti am Boden, nachdem ich jeweils mein Kostüm und meine Jacke ausgezogen habe, und wie sich meine Mutter genervt hat, weil sie es schlussendlich war, die das wegsaugen musste.

Als Kind war das eine magische Zeit, die leider mit dem Älterwerden immer mehr von diesem Zauber verlor. Doch jetzt habe ich die Chance durch meine kleine Tochter, diese Zeit wieder mit den staunenden Kinderaugen zu betrachten, und spüre ein wenig das Fasnachtsfeuer wieder. Mal schauen, wie es sich bei ihr mit den Jahren entwickelt.

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