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Meiental ist um ein Kulturobjekt reicher

Die Pro Natura Uri hat die erste Etappe ihres Kulturhag-Projekts eröffnet. Für die umfangreiche Wiederherstellung der alten Holzzäune werden rund eine halbe Million Franken benötigt.
Die Projektverantwortlichen posieren vor dem neuen Kulturhag in Meien (von links): Martino Fröhlicher, Josef Rohrer, Alois Baumann, Pia Tresch, Verena Walker, Beat Zgraggen, Kristin T. Schnider (Bild: Robi Kuster (Meien, 12. Juni 2018))

Da das Meiental im Richtplan als regionales Landschaftsschutzgebiet eingetragen ist, konnte ein Projekt der Pro Natura für die Erstellung eines Kulturhages realisiert werden. «Die alte Kommunikationsstrasse oder der alte Sustenweg von 1811 ist als nationales Objekt im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz erfasst», sagte Pia Tresch, Geschäftsleiterin der Pro Natura Uri.

Bei der Eröffnung der ersten Etappe des Projektes «5 Jahre Meientaler Holzzäune» in Meien waren am Dienstag verschiedene Involvierte anwesend – darunter eine Gruppe bestehend aus Projektleitern, Projektunterstützern, Anstössern, Unternehmern, Forst, Teilnehmer der Stiftung Umwelteinsatz-Arbeitslager sowie Behörden von Wassen und Meien. Viele Trockenmauern, alte Pflästerungen und die alten typischen Meientaler Holzzäune seien laut Tresch nur noch relikthaft vorhanden gewesen. Daraus ist die Projektidee der Pro Natura Uri für die Wiederherstellung der alten Holzzäune entstanden.

Altes Handwerk soll erhalten bleiben

Unter der Leitung von Projektleiter Beat Zgraggen wurden schon 2003 Arbeitseinsätze im Meiental durchgeführt, bei welchen freiwillige Helfer die Einheimischen unterstützten. Darunter fielen Arbeiten in der Landschaft wie das Räumen von Lawinen, Reparieren von Trockensteinmauern oder die Instandhaltung alter Zäune. Um die 16 Mal wurden solche Lager mit freiwilligen Helfern durchgeführt. Vor zwei Jahren entstand die Idee, das alte Landschaftsbild aufzuwerten, um ein altes Handwerk zu erhalten. Die Holzzäune zwischen Aderbogen und Färnigen sollten wie einst wieder hergestellt werden. Das entspreche einer Länge von 1350 Metern und benötige deshalb sehr viel Holz. Aus diesem Grund wurde das Projekt auf fünf Jahre ausgedehnt.

«Die Erstellung eines Holzhages ist alles andere als eine einfache Sache und benötigt viel Zeit», erklärt Zgraggen in einer Videoschau. Die Holzbeschaffung erfolge aus den umliegenden Wäldern. Dabei werde ausschliesslich Lärchenholz benötigt. Dieses wird in einheimischen Betrieben zu Holzlatten von 3,5 Metern Länge und Lärchenpfosten verarbeitet.

Ausgesetzter Witterung 100 Jahre standhalten

Die Pfosten müssen gefräst, gebohrt, abgekantet und deren Ränder gebrochen werden, um ein frühes Faulen zu verhindern. Ein grosser Teil sei Handarbeit. Auch ohne Behandlung mit chemischen Mitteln soll der Hag dann bis zu 100 Jahre der Witterung standhalten.

Eigentlich hätte am Dienstag die erste Etappe von Edwin Baumann eingeweiht werden sollen. Sie musste aber wegen dem Tode des Anstössers vor einem Jahr der zweiten Etappe weichen. Bereits seien aber auch 290 Meter davon neu erstellt, meinte Pia Tresch. Das ganze Projekt kann nur dank grosszügiger Unterstützung realisiert werden. Dazu gehören die Liegenschaftsbesitzer, die Albert Koechlin Stiftung, der Lotteriefonds ZH, der Kanton Uri, die Pro Natura Uri und weitere Projektunterstützer. Rund eine halbe Million Franken werde für das ganze Projekt benötigt. Die Pro Natura Uri habe einen speziellen Fond geäufnet, um den Unterhalt des Kulturhages für 15 bis 20 Jahre zu garantieren.

«Mit dem Kulturhag ist das Meiental um eine Attraktion reicher», so Beat Zgraggen. «Der Hag trägt wesentlich zum schönen Landschaftsbild bei.»

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