Lukas Nussbaumer
Der Kanton Luzern kennt seit 26 Jahren ein Radroutenkonzept. Das damals geplante Netz ist jedoch noch lange nicht fertig gebaut, und vielerorts enden Velowege immer noch an Gemeindegrenzen – und erst recht an Kantonsgrenzen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich. Es ist deshalb nachvollziehbar, wenn Luzerner Kantonsräte aus allen politischen Lagern das Nebeneinander von Velos und 40-Tönnern auf der gleichen Strasse als unhaltbaren Zustand bezeichnen. Und es ist nur logisch, wenn das Gros des Parlaments die Regierung gestern beauftragt hat, die Aufgleisung von Velowegen künftig von der Planung der Kantonsstrassen zu entkoppeln.
Die Regierung sieht das im Grunde gleich. Dennoch opponierte sie gegen die Überweisung der Motion mit dem Argument, es brauche eine gesamtheitliche Planung. Ausserdem würden die Fachstellen mit Hochdruck am Projekt «Zukunft Mobilität» arbeiten. Den Volksvertretern reichte das Vertrösten auf eine Gesamtstrategie nicht. Zu Recht. Zu lange wurde bei der Planung von Velowegen zu wenig kräftig in die Pedale getreten. Das muss sich nun ändern.
Ob die Velofahrer im grössten Zentralschweizer Kanton bald bessere Bedingungen antreffen werden, steht jedoch in den Sternen. Eine zügige Planung ist nur ein erster Schritt. Die Nagelprobe folgt dann, wenn es um das Geld sowie um die Grün- und Strassenflächen geht, die es für neue Radrouten braucht.