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Uri

Mehr Urnerinnen und Urner studieren

Die Zahlen von Urner Studierenden an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen sind gestiegen, während weniger Urnerinnen und Urner ein universitäres Studium absolvieren. Bildungsdirektor Jörg wertet die Entwicklungen positiv.
Viele Urnerinnen und Urner studieren an einer Fachhochschule. Im Bild die FH Nordwestschweiz. (Bild: Valentin Hehli)

Florian Arnold

Die Zahl Urner Studierender ist gewachsen. Dies geht aus der neusten Statistik der Bildungs- und Kulturdirektion hervor. Im Wintersemester 2021/2022 waren 690 Urner Studierende an einer Universität, einer Fachhochschule oder einer Pädagogischen Hochschule eingeschrieben. Das sind 16 mehr als im Vorjahr. Gestiegen ist die Zahl vor allem an Fachhochschulen (FH) und an Pädagogischen Hochschulen (PH). Hingegen zeichnet sich ein sinkender Trend ab an Universitäten und Technischen Hochschulen.

Viele Lehrkräfte werden gebraucht

391 Urnerinnen und Urner waren im vergangenen Wintersemester mit einer Fachhochschulbildung beschäftigt, davon 219 Frauen und 172 Männer. Im Vorjahr waren es 368. Eine Pädagogische Hochschule besuchten 151. Sehr beliebt ist auch die Fachhochschule Zentralschweiz mit 142 Studierenden aus Uri (siehe Tabelle 1).

Diese Institution, die von Uri als Konkordatskanton mitgetragen wird, verzeichnete seit dem Wintersemester 2015/2016 einen Zuwachs an Urner Studierenden von rund 30 Prozent. Bildungsdirektor Beat Jörg wertet diese Entwicklung positiv. «Die Urnerinnen und Urner haben ein Interesse an Ausbildungen auf Fachhochschulstufe. Dies geht einher mit einer Maturitätsquote auf gutem Niveau.» Jörg bezieht sich dabei sowohl auf das Gymnasium als auch auf die Berufsmatura. Gleichzeitig zeige die Statistik auch, dass die Schulen attraktive Ausbildungen anbieten würden.

Bei den gewählten Fachrichtungen schwingt bei den Urner Studierenden auch im Wintersemester 2021/2022 mit Abstand die Lehrkräfteausbildung obenaus, gefolgt von Wirtschaft/Dienstleistungen und Technik/IT sowie Soziale Arbeit (siehe Tabelle 2). Gibt es bald zu viele Lehrkräfte in Uri? Beat Jörg verneint, denn schweizweit akzentuiere sich der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern eher noch. Junge Lehrpersonen würden somit gebraucht. «In Uri haben wir jedes Jahr rund 20 Pensionierungen. Diese Stellen können meist mit jungen Urnerinnen und Urnern frisch besetzt werden.» Einige Absolventen würden zuerst ausserkantonal Schule geben und später in den Kanton Uri zurückkehren, was ebenfalls begrüssenswert sei.

«Natürliche Schwankungen»

An den Universitäten und den Eidgenössischen Technischen Hochschulen waren im vergangenen Wintersemester insgesamt 299 Urner Studierende eingetragen (Vorjahr: 306), davon 154 Männer und 145 Frauen. Damit setzte sich die sinkende Tendenz der vergangenen Jahre erneut fort. Von den Standorten macht Zürich den Spitzenplatz aus: mit 76 an der Uni und 60 an der ETH. Bern belegt den zweiten Platz (siehe Tabelle 3). Bei den gewählten Fachrichtungen stehen bei den Urner Studierenden seit Jahren die Geistes- und Sozialwissenschaften an erster Stelle (Tabelle 4), mit 82 Studierenden (davon 54 weiblich).

Beat Jörg sieht die sinkende Tendenz von Urnern an Uni und ETH jedoch nicht kritisch. «Wir gehen davon aus, dass sich die jungen Leute für ein Studium entscheiden, das ihren Interessen und Stärken entspricht. Die Schwankungen sind relativ gering.» Die Interessen seien offenbar aktuell etwas anders gelagert, könnten sich aber wieder verändern. «In Sachen Beratung haben wir in den vergangenen Jahren Fortschritte gemacht», meint Jörg. Erfreulich sei für ihn die hohe Zahl von 60 Studierenden an der ETH. «Das zeigt, dass die Urnerinnen und Urner in technischen Berufen mit andern mithalten können.»

Gleiche Chancen für alle

Mit Ausnahme des Instituts «Kulturen der Alpen» der Uni Luzern in Altdorf bietet der Kanton Uri keine Bildung auf tertiärer Stufe an. Deshalb stellen interkantonale Vereinbarungen und Konkordate sicher, dass Urnerinnen und Urner gleiche Chancen auf diese Bildung haben. Der Kanton Uri bezahlte dafür im Jahr 2021 insgesamt 9,964 Millionen Franken, davon 2,793 Millionen Franken (2020: 2,812 Mio.) für kantonale universitäre Hochschulen und rund 7,171 Millionen (2020: 7,340 Mio.) für kantonale Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen.

«Jede Person soll eine ihren Fähigkeiten entsprechende Ausbildung absolvieren können, auch wenn sie oder ihre Eltern über zu wenig Mittel dafür verfügen», heisst es in der Mitteilung des Kantons. Im Jahr 2021 wurden Stipendien in Höhe von 1,225 Millionen Franken ausbezahlt (2020: 1,350 Mio.); die bewilligten Darlehen beliefen sich auf 285’200 Franken (2020: 372’200), wovon 185’900 Franken effektiv ausbezahlt wurden.

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