notifications
Obwalden

Mehr erneuerbare Energien, Halbierung der Treibhausgasemissionen: Der Kanton Obwalden präsentiert sein Energie- und Klimakonzept bis ins Jahr 2035

Das Konzept mit Zielen und Massnahmen für die künftige kantonale Energiepolitik geht nun in eine öffentliche Vernehmlassung. Parteien, Interessenverbände und die Bevölkerung können sich einbringen.
Eine Fotovoltaikanlage auf einem Hausdach. (Bild: Urs Hanhart (Buochs, 15. Juni 2021))

Matthias Piazza

Gut ein Jahr wurde daran gearbeitet, nun liegt der Entwurf des Obwaldner Energie- und Klimakonzepts bis ins Jahr 2035 vor. Damit verfolgt der Kanton Obwalden die Vision, deutlich mehr erneuerbare Energie zu produzieren, als er selbst benötigt. «Damit will der Kanton Obwalden Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Kanton schaffen und die Schweiz dabei unterstützen, die nationalen Energie- und Klimaziele zu erreichen», wird Regierungsrat und Energiedirektor Josef Hess in der Medienmitteilung zitiert. Gleichzeitig trage Obwalden mit dieser Vision zur nationalen Versorgungssicherheit bei.

Weg von der reinen Energiepolitik

Der Kanton Obwalden betreibe seit über einem Jahrzehnt eine aktive Energiepolitik, mit welcher er den Energiebedarf und die Treibhausgasemissionen im Kanton senkt. Das letzte Massnahmenprogramm, das Energiekonzept 2009, hatte einen Planungshorizont bis Ende 2020 und habe insgesamt erfolgreich umgesetzt werden können.

Mit dem nun vorliegenden Energie- und Klimakonzept 2035 trage Obwalden angesichts der drohenden Klimaveränderungen dem Wandel von der reinen Energiepolitik (Energiekonzept 2009) hin zu einer Energie- und Klimapolitik Rechnung. «In der öffentlichen Debatte nehmen neben dem Klimawandel auch Fragen der heutigen und zukünftigen Versorgungssicherheit eine bedeutende Rolle ein», heisst es weiter.

Das Energie- und Klimakonzept 2035 ist auf die übergeordnete Klimastrategie des Bundes mit dem Ziel, Netto-Null bis 2050 zu erreichen, und auf das Pariser Klimaabkommen 2015 ausgerichtet. «Gleichzeitig befasst sich das Energie- und Klimakonzept mit der in letzter Zeit immer stärker in den Fokus tretenden Frage der Energie-Versorgungssicherheit», ergänzt Josef Hess.

Um seiner Vision zu folgen, strebt der Kanton Obwalden drei Ziele an. Erstens soll die Stromproduktion in Obwalden aus neuer erneuerbarer Energie bis ins Jahr 2035 um mindestens den Faktor 25 gesteigert werden. Die Treibhausgasemissionen im Kantonsgebiet sollen vom Jahr 2020 bis ins Jahr 2035 um mindestens Netto 55 Prozent gesenkt werden. Und drittens sollen die Treibhausgasemissionen aus der Verwaltungstätigkeit bis 2040 Netto-Null betragen.

2000 zusätzliche Fotovoltaikanlagen

Damit die drei Ziele erreicht werden können, formulierte der Kanton Obwalden einen Massnahmenplan mit 26 bis im Jahr 2035 umzusetzenden Massnahmen. Dazu gehören das Fördern von energieeffizienten emissionsarmen oder -freien Autos, Ladestationen für Elektroautos am Wohnort oder der Ausbau des Velonetzes. Im Gebäudebereich sollen bis 2028 insgesamt 2000 zusätzliche Fotovoltaikanlagen auf Obwaldner Dächern erstellt und Speicherkapazitäten wie Power-to-Gas (Wasserstoffproduktion), Batteriespeicher oder Pumpspeicherkraftwerke gefördert und ausgebaut werden.

Das Vernehmlassungsverfahren zum Energie- und Klimakonzept 2035 ist nun gestartet und dauert bis am 15. Juli. Die öffentliche Vernehmlassung wird digital mit dem Onlinetool «E-Mitwirkung» durchgeführt. Damit biete der Kanton Obwalden interessierten Personen, Organisationen und Behörden einen benutzerfreundlichen Weg, sich zum Planungsbericht zu äussern, heisst es. Alle Informationen zum Vernehmlassungsverfahren sind unter www.vernehmlassung.ow.ch aufgeschaltet.

Kommentare (0)