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Luzern

Mark Pfyffer (FDP) schafft den Sprung in den Ebikoner Gemeinderat

Der Liberale Mark Pfyffer hat sich mit einem klaren Vorsprung gegen die SP-Frau Marianne Wimmer-Lötscher durchgesetzt.
Mark Pfyffer (links vorne) mit seinem Sohn und Wahlkampfleiter Enrico (rechts) im Restaurant Sonne. (Bild: Philipp Schmidli (Ebikon, 28. Juni 2020))

Simon Mathis

Im April stand die FDP Ebikon noch im Ungewissen; ihr bisheriger Gemeinderat Ruedi Mazenauer zog sich überraschend aus dem Wahlkampf zurück, nachdem er die Wiederwahl um nur 23 Stimmen verfehlt hatte. Mazenauer musste seinem Geschäft während der Coronakrise zur Seite stehen. Jetzt aber können die Liberalen feiern: Ihr neu aufgestellter Kandidat Mark Pfyffer ist mit einem deutlichen Resultat in den Gemeinderat eingezogen.

Der 62-Jährige Pfyffer wurde mit 1504 Stimmen in die Exekutive gewählt. Er setzte sich somit klar gegen Marianne Wimmer-Lötscher (SP) durch, die 1087 Stimmen holte. Die Stimmbeteiligung lag bei 29,32 Prozent. Im ersten Wahlgang hatte Wimmer ein respektables Resultat erzielt; mit 1056 Stimmen lag sie knapp 150 Stimmen hinter Mazenauer, der später auf den zweiten Wahlgang verzichtete.

Pfyffer freut sich auf neuen Lebensabschnitt

«Ich bin überwältigt», sagt Mark Pfyffer (FDP) auf Anfrage. «Es ist toll, dass ich so ein Glanzresultat erzielen konnte..» Für Pfyffer bedeutet die Wahl den Startschuss für einen neuen Lebensabschnitt. «Jetzt kann ich meine beruflichen Erfahrungen im politischen Feld einsetzen», so Pfyffer. «Das freut mich natürlich sehr.» Pfyffer, der über 30 Jahre lang im IT-Management tätig war, lässt sich frühpensionieren. Der Vater zweier erwachsener Kinder lebt seit 1963 in Ebikon.

Den grossen Vorsprung vor Marianne Wimmer erklärt sich Mark Pfyffer mit seinem hohen Bekanntheitsgrad in der Gemeinde. «Ich bin breit vernetzt durch alle Schichten.» Mark Pfyffer hatte nicht nur die Unterstützung der bürgerlichen Parteien, sondern zusätzlich etwa vom Gewerbeverein, vom Tennisclub und vom Fussballclub.

«Ich bin auch in linken Kreisen kein Unbekannter; durchaus möglich, dass ich auch dort Stimmen geholt habe. Letztlich handelte es sich um eine Personenwahl.»

«Ich bin enttäuscht, das ist gar keine Frage», sagt die Unterlegene Marianne Wimmer-Lötscher (SP). Völlig überrascht hat sie das doch sehr deutliche Resultat indes nicht: «Aufgrund der Vorzeichen war das zu erwarten.» Denn: Die Kandidatur Pfyffers wurde von allen Parteien von Mitte bis Rechts unterstützt. «Als sich auch die CVP klar für Mark Pfyffer ausgesprochen hat, wusste ich, dass es ganz, ganz schwierig wird», so Wimmer.

«Wir haben einen seriösen Wahlkampf geführt, auf den ich stolz bin.»

Die Niederlage schmerzt Wimmer, jedoch nicht aus persönlichen Gründen: «Ich finde es weniger wegen mir selbst schade, sondern vor allem aufgrund der Tatsache, dass jetzt knapp 40 Prozent der Wähler nicht im Gemeinderat vertreten sind.» Während des Wahlkampfes habe sie oft gehört, sie müsse die Partei wechseln, wenn sie gewählt werden wolle. «Das ist überhaupt kein Thema», betont sie. «Ich werde der SP treu bleiben.»

Marianne Wimmer feiert trotz Niederlage

Wimmer wünscht Pfyffer in seiner neuen Rolle als Gemeinderat viel Erfolg. «Ich hoffe zudem, dass er sich auch für die sozialen und ökologischen Belange engagiert, wie er das während des Wahlkampfs mehrfach kundgetan hat.» Verzagt ist sie nicht: «Wir feiern trotzdem», sagt sie mit einem Lachen. Sie hat ihr Unterstützungskomitee am Sonntag zu sich Nachhause in den Garten eingeladen. «Ich will vor allem den Menschen danken, die mich so toll unterstützt haben.» Angesprochen auf den Wunsch Wimmers sagt Pfyffer: «Als Familienmensch steht das Soziale an zentraler Stelle und ich will natürlich auch zur Nachwelt Sorge tragen.» Er hat am Sonntag seine rund hundert Unterstützer als Dankeschön zum Apéro ins Restaurant Sonne eingeladen. Abends feierte er mit seiner Familie.

Bereits in den Ebikoner Gemeinderat gewählt sind die Bisherigen Susanne Troesch-Portmann (CVP), Daniel Gasser (CVP), Hans Peter Bienz und Andreas Michel (beide parteilos).

Kommissionsmitglieder gewählt

Neben den Gemeinderatswahlen fanden heute auch Kommissionswahlen statt. Daniel Kilchmann (GLP) wurde in die Controlling-Kommission gewählt. Die Planungs-, Umwelt- und Energiekommission wird durch Armin Sticher (CVP) vervollständigt, wie die Gemeinde in einer Mitteilung schreibt.

Die Rechnung 2019 wurde laut Mitteilung von der Stimmbevölkerung mit 86,22 Prozent angenommen. Zudem wurde die Revisionsstelle der Gemeinde Ebikon mit 92,13 Prozent Ja-Stimmen für eine weitere Mandatsdauer von zwei Jahren bestätigt. Das vom Gemeinderat ausgearbeitete Reglement «über die Gestaltung und Steuerung der Versorgung in den Bereichen Pflege und Wohnen», das als Antwort auf die Spitex-Initiative erarbeitet wurde, wird mit 86,33 Prozent der Stimmen gutgeheissen.

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