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Altdorf

«Man muss sich selber vergessen» – so finden die Neuen in ihre Rollen beim Stück von Momänt & Co.

Die Theatergruppe Momänt & Co. hat Halbzeit mit dem Stück «Anne Bäbi im Säli». Die drei neuen Spielerinnen und Spieler erzählen von ihrer Faszination fürs Theater und die Produktion.

Bei «Anne Bäbi im Säli», der aktuellen Produktion der Theatergruppe Momänt & Co., stehen acht Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne des Theaters Uri in Altdorf. Neu dabei ist die Jüngste im Bund, die 26-jährige Jacqueline Wipfli. «Für mich war es eine Ehre, als ich angefragt wurde», erzählt sie. «Ich habe schon viele Stücke von Momänt & Co. gesehen und war immer begeistert. Es ist nun ein sehr tolles Gefühl, selber Teil davon zu sein.»

Die drei Schauspielenden (von links): Nicola Zgraggen, Jacqueline Wipfli und Florian Grütter.
Bild: Bild: Florian Arnold (Altdorf, 26. Januar 2023)

Alle Mitwirkenden würden eine «super Leistung» bringen. Die Gruppe harmoniere sehr gut miteinander. «Wir haben eine sehr coole und familiäre Zeit zusammen. Jeder hat seinen Platz und kann sein, wie er ist.» Nicola Zgraggen ergänzt:

«Für mich ist es ein Abtauchen in eine andere Welt. Es ist, wie wenn man ein Buch liest, aber man ist einfach selber dabei.»

Von den Proben des Stücks. In der Mitte: Nicola Zgraggen als «Jakobeli». 
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 4. Januar 2023)

Mit offenen Armen empfangen

Es sei ein unscheinbares E-Mail gewesen, mit dem er angefragt worden war. «Seit dem Kollegi habe ich nicht mehr Theater gespielt.» Nach einer Leseprobe habe er zugesagt, so Zgraggen. Trotz des grossen Zeitaufwands bereute er dies nicht. «Man wird bei Momänt & Co. mit sehr offenen Armen empfangen», sagt der 27-jährige Architekt.

Im Stück spielt er einerseits den jungen Bauern Jack sowie in der Rahmenhandlung Jakobeli. «Jack ist ein lässiger Typ. Einer mit zwei rechten Händen», scherzt er. «Trotzdem muss ich mir immer vor Augen führen, dass es meine Rolle ist, die so handelt, und nicht ich. Man muss sich selber vergessen. So komme ich gut ins Spielen herein.»

Auch der 40-jährige Florian Grütter hat seit dem Kollegi nicht mehr Theater gespielt. «Beim Spielen kommen viele Erinnerungen an früher hoch», sagt er. «Vor allem beim Singen habe ich gemerkt, dass ich es schon lange nicht mehr gemacht habe.»

Florian Grütter ganz links.
Bild: Bild: Urs Hanhart

Er verrät: «Mit meiner Rolle verbindet mich, dass ich selber auch nicht extrem viel Zeit hatte, neben der Arbeit noch Theater zu spielen», sagt der selbstständige Lüftungsunternehmer. «Im Gegensatz zu Hans-Ueli, meiner Rolle, wollte ich aber hundert Prozent geben, wenn ich schon zusage.» Für ihn sei es eine sehr schöne Abwechslung zur Arbeit.

Gegensätzliche Rollen

Jacqueline Wipfli spielt gleich drei Rollen: einerseits mit dem Meyeli und dem Lisi eine Doppelrolle innerhalb von «Anne Bäbi Jowäger», dem Ursprungsstück, und eine weitere Rolle als Natascha, welche das «Stück im Stück» probt. «Natascha ist mir sicher am ähnlichsten, wir spielen gerne Theater und haben es gut in der Gruppe. Sie weiss, was sie will, und lässt sich nichts gefallen», beschreibt es die Lehrerin.

Jacqueline Wipfli (rechts) als Lisi, zusammen mit Corinne Gnos als Anne Bäbi. 
Bild: Bild: Urs Hanhart (Altdorf, 4. Januar 2023)

«Die anderen beiden Rollen sind sehr gegensätzlich. Ein schönes und zurückhaltendes Meyeli und das forsche und impulsive Lisi, die sich holt, was sie will.» Diese Gegensätze klar voneinander zu trennen, sei die grosse Herausforderung.

«Am ganzen Stück gefällt mir der Gedanke, dass kritisches Denken, und skeptisch zu sein, manchmal ganz gut ist.»

Gut die Hälfte der 20 Aufführungen ist bereits um. Die drei Schauspielenden beobachten, dass sich die Rollen während der Aufführungen weiterentwickelt haben. «Jeder Auftritt gibt mehr Sicherheit und es gibt noch etwas mehr Tiefgang», erklärt Jacqueline Wipfli.

Für die restlichen Aufführungen wünschen sich die drei auf der Bühne, dass sie die gleiche Dynamik wie bisher behalten können. «Das Schönste am Theater ist, gemeinsam etwas auf die Bühne zu stellen und am gleichen Strick zu ziehen», sagt Nicola Zgraggen. Das will die Gruppe noch bis am 10. Februar rüberbringen. (pd/zf)

Das Theater der Gruppe Momänt & Co. läuft noch bis 10. Februar. Noch gibt es Tickets unter www.theater-uri.ch .

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