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Luzern

Märchentheater Triengen: Nerviges Gemecker vertreibt Schneidersöhne

Kindgerecht spielt das Märchentheater Triengen das bekannte Märchen «Tischlein deck dich».
Szene aus dem Stück «Tischlein deck dich» in Triengen. (Bild: Corinne Glanzmann (7. Dezember 2019))

Hannes Bucher

Da gibt’s dieses Jahr keinen fauchenden Drachen, keinen bösen Zauberer und auch keine schauerliche Hexe auf der Bühne im Forum Triengen und trotzdem einen «Bösewicht» – einen fiesen Schwindler nämlich. Gemeint ist damit das «Meckerhörnli» (Werni Frey). So heisst die Ziege im Grimm Märchen «Tischlein deck dich». Das Märchentheater Triengen feierte damit am Wochenende erfolgreiche Premiere. Zwar ist das Meckern das gute Recht einer Geiss. Aber mit dem Lügen-Gemecker darüber, Fritz (Pascal Küng), Franz (Daniel Heggendorn) und Florian (Jan Lauber) habe sie nicht richtig auf die Weide geführt, ist Meckerhörnli schuld daran, dass Schneidermeister Nödeli (Nico Negri) die «faulen Buben» aus dem Haus in die weite Welt verjagt. Das brave Rägeli (Lin Arnold) geht sie dort suchen und bringt sie schliesslich wohlbehalten zurück – inklusive dem «Tischlein-deck-dich», dem Goldesel und dem «Knüppel aus dem Sack». Letzterer muss zwar noch handfest dem bösen Wirt (Marcel Müller) den Hintern versohlen, der die Brüder arglistig betrügen wollte. Er gelobte Besserung und das Meckerhörnli ebenso.

Es machte Spass, das muntere Ensemble des Märchentheaters Triengen bei der Hauptprobe frisch und keck agieren zu sehen. Zum ersten Mal führt Prisca Steiger Regie, sie hat viele Jahre als Spielerin mitgewirkt. Sie ist sehr zufrieden mit der Hauptprobe. Authentisch sollen die Darsteller ihre Rollen bekleiden, das wünscht sie sich. Allesamt haben sie dies ganz gut umgesetzt.

Raffinierte Aufmachung der Ziege

Auch wenn der böse Wirt mal laut wird, Frau Bohnenbluest (Ursula Koch) laut lamentierend von der Gartenbank stürzt, die geizige Wirtin (Rahel Lisebach) ein eigentlicher Hausdrache ist (da hätten wir den Drachen doch noch): Fürchten müssen sich die kleinen Theaterbesucher in den nächsten Wochen gewiss nicht. Vielmehr werden sie staunen, wie raffiniert das «Tischlein» aufs Mal üppig gedeckt ist oder der Esel sein Gold speit. Raffiniert auch die Aufmachung des Meckerhörnlis. Werni Frey spielt die Rolle ganz toll. «Es macht viel Spass», sagt er. «Nach vielen Jahren hinter der Bühne habe ich mich überreden lassen, wieder auf der Bühne zu sein.» Überreden lassen hat sich auch Lin Arnold, die kurzerhand für die Schwester eingesprungen ist, die plötzlich verhindert war. Sie spielt das liebenswürdige Rägeli mit viel Anmut. Die Zuschauer werden sie ins Herz schliessen.

Hinweis: Weitere Vorstellungen; 14., 15., 21. und 22. Dezember jeweils um 13.30 Uhr sowie am 15. Dezember zusätzlich um 17 Uhr. Weitere Infos und Platzreservation unter www.maerchentriengen.ch

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