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Luzern

Luzerner ziehen nach Zürich oder in den Aargau

Wenn Personen von Luzern in einen anderen Kanton ziehen, dann am häufigsten nordwärts. Von da kommen aber auch die meisten zu uns.

 

Ismail Osman

Wenn nicht Luzern, dann wo? Wohin zieht es Luzernerinnen und Luzerner, wenn sie den Kanton verlassen? Die aktuellen Zahlen von Lustat Statistik Luzern zeigen diesbezüglich ganz klare Tendenzen auf. Eines vorweg: In den Jura will kaum einer.

Rund 12'500 Personen zogen vergangenes Jahr aus dem Kanton Luzern fort. Die meisten davon (1670) verliessen Luzern in Richtung Zürich. Besonders beliebt ist diese Destination bei der Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zürich ist nach wie vor die Schweizer Wirtschaftsmetropole und der zürcherische Arbeitsmarkt attraktiv genug, um junge Menschen aus der ganzen Schweiz anzulocken.

Hinter Zürich folgt Aargau als zweitbeliebteste «Auswanderungsdestination» für Luzerner. 1566 Personen zog es über die nördliche Kantonsgrenze. Man darf davon ausgehen, dass die Nähe zu Zürich hier durchaus eine Rolle spielt. Auf den Plätzen 3 bis 5 folgen Bern, Zug und Nidwalden:

Mehr kommen als gehen

Nun ist es aber natürlich so, dass konstant auch Personen von ausserhalb in den Kanton Luzern migrieren. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 14000 Zuzüge in den Kanton Luzern vermeldet. Es haben sich also rund 1500 mehr Menschen hier niedergelassen, als im selben Zeitraum weggezogen sind.

Spannend ist die Tatsache, dass sich die Weg- und Zuzüge bei jedem Kanton in etwa die Waage halten. Sprich, in praktisch jeden anderen Kanton ziehen fast genauso viele Luzernerinnen und Luzerner, wie von dort aus auch Personen zu uns kommen (siehe Grafik):

Klar, gerade einmal sieben Luzerner wollten 2018 in den Jura ziehen. Allerdings verliessen im gleichen Jahr auch nur neun Personen die Jurahöhen in Richtung Luzerner Voralpenpanorama.

Auf dem anderen Ende des Spektrums gelangt man erneut zu den Kantonen Zürich und dem Aargau, woher jeweils über 1000 Zuzüger nach Luzern zu verzeichnen sind. Ob darunter auch ursprünglich aus Luzern Ausgewanderte sind und es zurück in die «alte Heimat» zieht, ist nicht überliefert.

Traumwohnung gesucht

Ausserhalb dieser Zahlen bleibt die Frage, welche Faktoren bei einem Umzug besonders ins Gewicht fallen. Dazu haben unter anderem Katia Delbiaggio und Hanspeter Zingre von der Hochschule Luzern geforscht. Einer ihrer Berichte hierzu wurde im Fachjournal des Institutes der Schweizer Immobilienwirtschaft veröffentlicht. Umfragen zufolge seien Faktoren wie «Steuerbelastung», «Schulen», «Ruf des Wohnortes» oder «Ausländeranteil» demnach relativ unwichtig. Am bedeutendsten für einen Umzug sei der Faktor «Angebot». Also die Verfügbarkeit eines wunschgemässen Wohnobjekts.

Übrigens: Gemäss einer Studie der Online-Plattform für Umzüge und Umzugsreinigungen MOVU, beträgt die durchschnittliche Distanz eines Schweizer Umzugs 29 Kilometer. 55 Prozent aller Umzüge erfolgen jedoch auf einer Distanz von lediglich 10 Kilometer oftmals sogar innerhalb des gleichen Quartiers. Zu Hause ist es eben doch am schönsten.

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