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Luzern

Luzerner Wahlen 2019: So kämpfen die Jungparteien um ihre Stimmen

Junge an die Urne zu locken, ist kein Kinderspiel. Doch besonders für die Jungparteien sind diese Stimmen wichtig. Nicht jede Luzerner Partei geht beim Mobilisieren gleich vor. Doch es gibt Gemeinsamkeiten.
Juso-Mitglieder debattieren während der Jahresversammlung in Bern. (Bild: Peter Klaunzer/Keystone, 17. März 2018)

Martina Odermatt

Die Wahlbeteiligung bei Jungwählern liegt üblicherweise tiefer als jene der älteren Wähler. Um die Jungen aus der Reserve und an die Urne zu locken, bietet der Kanton Luzern etwa Easyvote-Unterlagen an (wir berichteten). Gemeinden können diese beim Kanton bestellen.

Doch auch die Parteien wollen die Jungen mobilisieren – allen voran die Jungparteien. Wie eine Umfrage unserer Zeitung bei einigen Jungparteien zeigt, haben diese unterschiedliche Strategien, um potenzielle Wähler für sich zu gewinnen. Bei der JCVP etwa möchte man durch das Parteiprogramm auf sich aufmerksam machen. «Wahlmotivation ist nur nachhaltig, wenn sie von den jungen Wählern her kommt», sagt Elias Meier, Präsident der jungen CVP Luzern. Die Partei setze deshalb darauf, «junge politische Anliegen» aufs Parkett zu bringen und Themen anzugehen, die vor allem Junge beschäftigen. «Wir haben die Polarisierung und die damit einhergehenden extremen Positionen satt, weil sie zu politischen Blockaden und nicht zu Lösungen führen.» Diese gemässigte politische Einstellung mache es allerdings nicht einfach, Jungwähler zu begeistern.

«Politinteressierte Jugendliche nehmen zu»

Die Jungfreisinnigen hingegen setzen eher auf ihre Kandidaten. Ramon Bisang, Präsident der Jungfreisinnigen Luzern: «Unsere Kandidierenden sind mit ihrer enormen Motivation ein perfektes Beispiel dafür, dass es ein Privileg ist, die Gesellschaft mitgestalten zu dürfen. Das wollen wir ihrem Umfeld aufzeigen und so die Jungen für ein Engagement in der Politik begeistern.» Mit Podien von Schulen und des Jugendparlaments sowie Social Media wollen sie die Jungen animieren, wählen zu gehen. Aufgrund der tiefen Wahlbeteiligung auf mangelndes politisches Interesse zu schliessen ist laut Bisang, zu kurz gegriffen. «Meiner Meinung nach nimmt der Anteil an politinteressierten jungen Menschen eher wieder zu. Vielleicht wird das Abstimmen nicht mehr als Bürgerpflicht wahrgenommen.»

Dem beipflichten dürfte auch Jona Studhalter, Präsident der Jungen Grünen Luzern. «Wir hatten noch nie so viele aktive Mitglieder und Kandidierende», sagt er. «Dass fast die Hälfte aller Kandidierenden auf jungen Listen bei den Jungen Grünen kandidieren, zeigt, welche eine Politik die Jungen wollen. Ein Grund für diesen Erfolg ortet Studhalter in der Authentizität seiner Partei. «Mit Argumenten oder Aktionen wie die regelmässig stattfindenden Foodwaste-Aktionen zeigen wir, warum es uns braucht.» Viel Motivation brauche es da nicht mehr, damit die Jungen aktiv werden. Auch die «desaströse» Sparpolitik mobilisiere viele Jungwähler.

Soziale Medien und Klimawandel

Auch die Junge BDP stellt Kandidaten für den Kantonsrat. In ihrem Wahlkampf setzt die Partei einerseits auf die sozialen Medien, andererseits auf den persönlichen Diskurs. «Ein Plakat oder eine Kampagne überzeugt die Wenigsten, für uns zu stimmen, sondern der Austausch und die Reflexion und Anerkennung der anderen Meinung», sagt Basil Omlin, Parteisekretär der BDP Luzern.

Den Einsatz von und die Präsenz in sozialen Medien geben alle Parteien als Mittel zur Mobilisierung an. Und sie haben eine weitere Gemeinsamkeit: Den Kampf gegen den Klimawandel. Neben den Jungen Grünen führt auch die JCVP die Klimadebatte als Thema an, welches Junge beschäftigt. «Die JCVP Kanton Luzern war bei den Klimademonstrationen mit dabei», sagt Meier. Auch die BDP Luzern geht in den sozialen Medien darauf ein.

Ob diese Taktiken aufgehen, wird sich Ende März zeigen.

Hinweis: Die Jugendparlamente der Stadt und des Kantons Luzern veranstalten am 7. März eine Podiumsveranstaltung zum Thema im Treibhaus. Türöffnung ist um 19.15 Uhr, der Eintritt ist frei.

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