Stefan Dähler
Stefan Dähler
Das Problem ist bekannt: Im Gastgewerbe besteht ein akuter Fachkräftemangel. Mehrere Restaurants und Hotels müssen deswegen ihre Öffnungszeiten oder ihr Angebot wie etwa die Speisekarte reduzieren. Für die Region Luzern-Zentralschweiz bestehen zwar keine Zahlen, aber auch hier seien mehrere Betriebe betroffen, sagt Conrad Meier, Präsident des Verbands Luzern Hotels. Dieser geht nicht davon aus, dass sich die Situation bald verbessert. Darum lanciert Luzern Hotels gemeinsam mit dem Verband Gastro Luzern nun kostenlose Servicekurse, um neues Personal zu gewinnen.
Es gibt je einen Kurs für Neu- und Wiedereinsteigende mit 15 Plätzen. Willkommen seien grundsätzlich alle Erwachsene, die sich neu orientieren wollen: von Studierenden bis über 50-Jährige. Wichtig seien die Motivation und die Freude am Umgang mit Menschen. Die Kursdauer beträgt sechs Stunden, verteilt auf zwei Tage (Infos und Anmeldung auf www.gastrojetzt.ch). «Der Kurs kann natürlich keine Ausbildung ersetzen. Für die Neueinsteiger ist er als Schnellbleiche gedacht, um die Leute für unsere Branche zu motivieren und ihnen zu zeigen, dass die Arbeit im Gastgewerbe Freude bereitet und wir auch faire Arbeitsbedingungen haben», sagt Meier. Bei Interesse würde die weitere Ausbildung dann in den jeweiligen Betrieben erfolgen.
Ausweitung der Kurse ist möglich
Im Kurs geht es um den Umgang mit Gästen, Servicegrundlagen bei Banketten und Seminaren sowie Hygienemassnahmen. Bei Wiedereinsteigenden könne man mehr in die Tiefe gehen, gewisse Sachen auffrischen oder neue Gastro-Trends thematisieren, sagt Meier. «Ist das Interesse vorhanden, ist es durchaus möglich, dass wir weitere Kurse anbieten, auch in Bereichen wie Hauswirtschaft oder Administration.» Denn der Fachkräftemangel betreffe sämtliche Berufe innerhalb des Gastgewerbes. Zum Betrag, den Luzern Hotels und Gastro Luzern in die Kurse investieren, kann Meier keine Angaben machen. Dies hänge auch davon ab, wie viele Kurse am Ende durchgeführt werden.