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Luzern

Universität Luzern wechselt trotz verfügbarer Räume wieder in den Fernunterricht

Wegen der Winteruniversiade wäre für die Studierenden der Universität und der Pädagogischen Hochschule Luzern eigentlich wieder Fernunterricht angesagt gewesen. Nun findet der Anlass nicht statt. Bleibt es nun beim Präsenzunterricht? Nein, sagt die Uni.
Das Universiade-Maskottchen Wuli vor dem Uni/PH-Gebäude. (Bild: Philipp Schmidli (Luzern, 29. November 2021))

Pascal Studer

Die Winteruniversiade wird nicht durchgeführt. Dies teilten die Verantwortlichen am frühen Montagnachmittag an einer spontan einberufenen Pressekonferenz mit. Betrübt sei man über die Absage, sagte der Luzerner Regierungsrat und OK-Präsident der Universiade, Guido Graf, vor den Medien.

Mit der Absage des Grossanlasses steht auch fest: Das Gebäude der Universität und Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern wird für die Winteruniversiade nicht benötigt. Dieses war als Hauptquartier für den Anlass vorgesehen. Daher wurde der Grossteil der Vorlesungen und Seminare für den ganzen Dezember in den virtuellen Raum verschoben.

Umstellung «sehr aufwändig»

Dies hat in Studierenden-Kreisen für Unmut gesorgt, hatten sie doch drei Semester mit vorwiegend Fernunterricht hinter sich. Für den 1. Dezember war daher ein Protest vor dem Gebäude geplant. Dieser findet nun zwar nicht statt – die Kritik an der Universität bleibt aber. «Dass die eigenen Studierenden nach drei Semestern digitalem Unterricht aufgrund eines Grossanlasses aus dem Universitätsgebäude weichen sollten, finden wir nach wie vor inakzeptabel», so die Organisatorinnen und Organisatoren des geplanten Protests.

Nun sind die Räume wieder verfügbar. Finden die Lehrveranstaltungen also weiterhin vor Ort statt? Lukas Portmann, Kommunikationsbeauftragter der Universität Luzern, verneint. In einer Meldung am späten Montagabend schreibt er: «Die Universität hält auch nach der Absage am Entscheid fest, die Lehrveranstaltungen im Dezember digital durchzuführen.» Eine Umstellung in so kurzer Frist wäre «sehr aufwändig» und mit «viel Unsicherheiten» verbunden gewesen, heisst es in der Mitteilung. Auch die epidemiologische Lage spreche für die digitale Durchführung der Lehrveranstaltungen im Dezember.

Ganz zu ist das Gebäude für die Studierenden jedoch nicht. Portmann: «Das Gebäude bleibt für Studierende und Öffentlichkeit zugänglich. Dies ermöglicht, in den Hörsälen ab dem 1. Dezember Arbeitsplätze für die Studierenden bereitzustellen.»

Studierendenorganisation hätte Präsenzunterricht befürwortet

Auch die Luzerner Studierendenorganisation SOL war sich der schwierigen Situation bewusst, in welcher sich die Universität befand. Vinzenz Schmutz, Vorstand Politik, betonte: «Selbstverständlich musste bei den nächsten Schritten die epidemiologische Lage berücksichtigt werden.» Dennoch hätte es die SOL sehr begrüsst, wenn auch im Dezember der Unterricht vor Ort stattgefunden hätte – das Schutzkonzept der Universität hätte dies es in den Augen der SOL möglich gemacht.

Wichtig wäre Präsenzunterricht für die Studierenden allemal. Dies hat swissuniversities, der Dachverband der Schweizer Hochschulen, bereits im vergangenen Februar in einer Mitteilung betont. Ein dauerhafter Verzicht darauf sei «mit gewichtigen und langfristigen Nachteilen verbunden», so der Dachverband. Dieser Befund hat auch in der aktuellen Situation Gültigkeit. Wie lange die Studierende nun wieder in den Fernunterricht zurückkehren müssen, wird sich mit dem Verlauf der Pandemie weisen.

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