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Luzern

Luzerner Studenten bezahlen künftig seltener für Berufsberatung

Der Kanton passt die Gebühren für Beratungsgespräche an. Künftig dürfen sich alle Personen bis 25 kostenlos Rat holen. Auswärtige zahlen hingegen bald mehr.
Ratsuchende bis 25 werden künftig bei der Berufsberatung keine Gebühr mehr entrichten müssen. Für Auswärtige wird es dafür teurer. (Symbolbild: KEYSTONE/Christian Beutler)

Lucien Rahm

Wer bei der Wahl seines Berufs oder Studiums auf Schwierigkeiten stösst, der kann sich beim kantonalen «Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf» (BIZ) Rat holen. Ab Oktober gelten für die Gespräche mit Fachleuten neue Preise. Der Regierungsrat hat beschlossen, die Beratungsgebühren zu erneuern, wie die Staatskanzlei Luzern am Mittwoch mitteilte.

Im Moment müssen Erwachsene noch in jedem Fall für die Beratungsgespräche bezahlen. Nach Definition des BIZ sind dies «Erwerbstätige, Studierende, Personen in Weiterbildung und Stellensuchende». Neu soll nicht mehr die Art der Ausbildung oder Erwerbstätigkeit für die Gebührenhöhe ausschlaggebend sein, sondern das Alter einer Person. Ratsuchende bis 25 werden künftig keine Gebühr mehr entrichten müssen. «Das aktuelle Modell schliesst Personen, welche aufgrund ihrer Arbeitssituation die Kosten für unsere Beratungsangebote tragen könnten, von der Kostenpflicht aus», teilt Sandra Kilchmann, Kommunikationsverantwortliche der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, mit. Die Praxis zeige, dass Ratsuchende ab 25 Jahren meist eine Erstausbildung abgeschlossen haben.

Ausserkantonale bezahlen mehr

Bislang bezahlen Personen, die nach BIZ-Definition als Erwachsene gelten, 80 Franken pro Stunde, wenn sie sich in einer Erst- oder Vollzeitausbildung befinden. Andernfalls kostet sie die Beratung 120 Franken pro Stunde. Für Schüler in der Berufs- oder Studienwahl sowie Lernende an Mittel- und Berufsfachschulen ist die Beratung bereits heute kostenlos. Ab 26 Jahren bezahlen künftig alle Ratsuchende unabhängig von ihrer schulischen oder beruflichen Situation stündlich 120 Franken für die Beratung. Wer seinen Wohnsitz nicht im Kanton Luzern hat, bezahlt ab 26 zudem neu 180 Franken für eine Stunde.

Wie bisher können Ratsuchende in begründeten Fällen aber von den Gebühren befreit werden – wenn sie zum Beispiel Sozialhilfe beziehen.

Pro Jahr berät das BIZ gemäss eigenen Angaben rund 2700 Personen. Etwa 60 Prozent davon sind 25 oder jünger. In den Beratungen werden die Interessen, Fähigkeiten und Erfahrungen der Person analysiert, um die passenden Berufe vorschlagen zu können. Im Schnitt reichen dafür 1,6 Gespräche aus.

Im Nachbarkanton Zug bezahlen Personen bereits altersabhängig für ihre Beratung. Ab 25 Jahren sind für sie Laufbahnberatungen kostenpflichtig. Personen mit Wohnsitz im Kanton bezahlen 100 Franken, solche mit ausserkantonalem Wohnsitz 200 Franken pro Stunde. In den Kantonen Uri, Ob- und Nidwalden sind die Beratungen für Jugendliche und Erwachsene kostenlos, wenn sie im jeweiligen Kanton wohnhaft sind.

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