Simon Mathis
Ziemlich dreist hat ein Unbekannter im Restaurant Mamma Leone in der Luzerner Altstadt zugeschlagen. Er nutzte einen günstigen Moment und stahl gleich zwei Servier-Portemonnaies. Vorgefallen ist dies am Donnerstagnachmittag. Darauf hat der Wirt, José da Silva, auf Facebook Fotos des mutmasslichen Täters veröffentlicht. Möglich ist dies, weil die Überwachungskamera die Tat aufgezeichnet hatte. Mit dem Post sucht da Silva nach dem Unbekannten und warnt gleichzeitig andere Betriebe.
«Der Täter ist ins Restaurant gelaufen, hat sich am Fenster versteckt und darauf gewartet, bis das Personal beschäftigt war», schildert da Silva den Diebstahl. Dann habe er sich zur Schublade geschlichen, in der die beiden Portemonnaies lagen. Der Diebstahl habe nur 40 Sekunden gedauert. «Das ist nur möglich gewesen, weil der Täter das Lokal schon vorher ausgekundschaftet hat», ist da Silva überzeugt.
Polizei rät von privaten Fahndungen ab
Die Veröffentlichung der Bilder ist rechtlich heikel: Sie könnte unter anderem das Persönlichkeitsrecht verletzen. José da Silva ist sich dessen bewusst: «Dass es rechtliche Probleme geben könnte, ist mir egal. Mir geht es ums Prinzip. Wir Gastronomen müssen uns gegenseitig unterstützen. Ich will verhindern, dass andere Betriebe dasselbe erleben.»
Da Silva erstattete Anzeige bei der Polizei. «Die Ermittlungen laufen zurzeit», sagt Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei. Der mutmassliche Täter konnte noch nicht gefasst werden. Laut Wigger hat der Restaurantbetreiber richtig reagiert, indem er Anzeige erstattet hat. Anders beurteilt er den Facebook-Post: «Wir empfehlen, keine private Fahndungen mit den sozialen Netzwerke zu machen.»