Lukas Nussbaumer
Lukas Nussbaumer
Lukas Nussbaumer
Lukas Nussbaumer
Lukas Nussbaumer
Wer die Stimmenzahlen der drei verbliebenen Kandidaten für die beiden Sitze in der Luzerner Regierung analysiert, dem stechen drei Punkte ins Auge. Erstens hat SVP-Sicherheitsdirektor Paul Winiker die Wiederwahl um nur 590 Stimmen verpasst – er dürfte am 19. Mai im zweiten Anlauf bestätigt werden. Das glaubt auch Politologe Mark Balsiger (zum Interview).
Zweite Auffälligkeit: Die Grüne Korintha Bärtsch hat im Wahlkreis Luzern Stadt am besten abgeschnitten, im Wahlkreis Luzern Land lag sie nur knapp hinter Paul Winiker. Und drittens fällt auf, dass Winiker und der parteilose Finanzdirektor Marcel Schwerzmann in den Wahlkreisen Hochdorf, Sursee, Willisau und Entlebuch stets die Plätze 1 und 2 belegen.
Der Kampf um den Einzug ins fünfköpfige Gremium spitzt sich also auf das Duell Bärtsch gegen Schwerzmann zu. Wie wollen die Grünen als Bärtschs Partei den Wahlkampf bis zum 19. Mai nun gestalten? Auf welche Regionen setzt Marcel Schwerzmann? Und was tut die SVP, um Paul Winiker tatsächlich ins Ziel zu bringen?
CVP-Stimmfreigabe ist «grösstmöglicher Erfolg»
Maurus Frey, Präsident der Grünen des Kantons Luzern, will seiner Kandidatin auf der Landschaft zu einer grösseren Akzeptanz verhelfen. «Luzernerinnen und Luzerner auf dem Land werden Korintha Bärtsch in den nächsten Wochen besser kennen lernen.» Frey glaubt, der Linken mit Grünen, SP und GLP würde die Mobilisation gelingen. «Ich spüre sehr viel Unterstützung von verschiedensten Seiten. Das Momentum ist auf unserer Seite.»
Die Stimmfreigabe der CVP wertet Frey «als grösstmöglichen Erfolg, weil die Partei mit einer Wahlniederlage im Rücken entschieden hat». Immerhin unterstütze die Junge CVP Bärtsch.
Schwerzmann: «Winiker ist kein Konkurrent»
Auf die Hilfe von Jungparteien kann der parteilose Marcel Schwerzmann nicht zählen. Dafür auf den Support von FDP, SVP und Wirtschaftsverbänden (wir berichteten). Der Hauptfokus richte sich deshalb auf die Mobilisierung, sagt Schwerzmann. Das gelinge nicht mit einer teuren Werbeschlacht, sondern indem die Wähler wissen würden, was sie von ihm erwarten können: eine verlässliche Finanzpolitik, Konsensfähigkeit, zwölf Jahre Regierungserfahrung.
Auf die Frage, wie er auf dem Land mehr Wähler gewinnen kann, antwortet Schwerzmann: «Ich bin Teamplayer und trete zusammen mit Paul Winiker auf. Wir sind nicht Konkurrenten, sondern Garanten für eine bürgerliche Regierung.»
Auf bürgerliche Verlässlichkeit setze auch «die grosse Mehrheit der CVP», glaubt der Krienser. Viele Christdemokraten hätten ihm schon vor dem Entscheid der Delegierten für Stimmfreigabe ihre Unterstützung zugesichert. Das sei auch 2015 so gewesen: «Die Grosse Mehrheit der CVP-Basis hat Paul Winiker und mich gewählt.»
SVP-Präsidentin setzt auf Wähler auf dem Land
SVP-Präsidentin Angela Lüthold-Sidler glaubt, die knapp verpasste Wiederwahl von Paul Winiker sei dem Zufall geschuldet. Dennoch brauche es für den zweiten Wahlgang das volle Engagement ihrer Partei. «Wir werden die persönliche Mobilisierung verstärken», sagt Lüthold. Mobilisieren werde die SVP «ganz besonders auf dem Land». Schliesslich würden die Leute in der Stadt und Agglo «zum grossen Teil nicht anders wählen als im ersten Wahlgang».