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Urteil

Luzerner Kriminalgericht spricht alle fünf mutmasslichen Autoschieber schuldig

Vor dem Gericht standen die fünf im September, jetzt liegen die Urteile vor. Die Strafen gehen bis zu vier Jahren Haft. Vier Beschuldigte haben Berufung angemeldet.

Bereits an der Verhandlung vom letzten September beteuerten die Angeklagten ihre Unschuld. Sie betonten unisono, dass sie «nie jemandem Schaden zufügen» wollten. Beim Gericht verfingen diese Beteuerungen nicht. Die Anklage geht von einem Teamwork der Beschuldigten aus und wirft ihnen unter anderem Hehlerei vor und zwar mit elf Luxuskarossen etwa der Marken Mercedes, Audi, BMW und Porsche.

Auf der Anklagebank waren ein Schweizer, ein Portugiese, ein Spanier und zwei Türken – alle mit Wohnsitz in der Zentralschweiz. Sie sind im Alter von 41 bis 60 Jahren. Ihnen werden nebst Hehlerei auch Geldwäscherei, Betrug und Misswirtschaft vorgeworfen. Die Anklageschrift umfasst über 300 Seiten, der Prozess vor Kriminalgericht dauerte drei Tage. Dem Urteil vom 21. November ist zu entnehmen, dass alle fünf Angeklagten einen Schuldspruch erhielten.

Vier der Beklagten melden Berufung an

Sie sollen in Italien gestohlenen Autos in der Schweiz weiterverkauft haben. Auch wird ihnen vorgeworfen, drei Firmen finanziell ausgehöhlt und diese Firmen so in den Konkurs getrieben zu haben. Bei ihren Autodeals konnten sie auf Helfershelfer in Italien zählen. Den ursprünglichen Besitzern wurde die Autos teils mit Waffengewalt entwendet. Aufgeflogen ist die Schieberei beim Zoll – die Papiere wiesen Unstimmigkeiten auf, wie etwa bei den Identifikationsnummern, den Servicebüchern oder den Fahrzeugausweisen.

Die höchste Strafe mit vier Jahren erhält der Spanier und auch der Portugiese soll von den drei Jahren Haft ein Jahr hinter Gitter. Die anderen drei kommen glimpflich mit einer bedingten Haftstrafe davon. Die Verfahrens- und Gerichtskosten aller Beschuldigten belaufen sich bis dato auf über 134'000 Franken. Hinzu kommen Ersatzforderungen des Staates von über 700'000 Franken und bedingte Geldstrafen. Vier der Beschuldigten haben bereits Berufung angemeldet.

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