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Luzern

Luzerner Gemeinden rufen Krisenstäbe ein: «Wir sind gewappnet»

Um für alle Szenarien vorbereitet zu sein, haben diverse Gemeinden einen Führungsstab ins Leben gerufen. Damit wollen sie vor allem zwei Dinge: gut koordinieren, und die Bevölkerung schützen.
Ein Laptop mit einem Monitor weist auf die Regeln hin. 
(Bild: Patrick Hürlimann (Nottwil, 19. März 2020))

Niels Jost

Nach dem Bund und den Kantonen schalten nun auch diverse Gemeinden wegen des Coronavirus in den Krisenmodus. Im Kanton Luzern haben beispielsweise Hochdorf, Wolhusen und Dagmersellen einen Führungsstab ins Leben gerufen.

Was zunächst nach einer drastischen Massnahme tönt, ist ein vorsorglicher Schritt, um auch auf Gemeindeebene gut funktionieren zu können. Dies, indem die Verantwortlichkeiten klar definiert sind und Entscheide schnell gefällt werden können. Vom Bund oder Kanton gibt es keine Vorschrift, einen solchen Stab einzuberufen. Entsprechend unterschiedlich sind sie organisiert.

Hochdorf: Schnell und koordiniert handeln

In Hochdorf etwa besteht er aus Gemeindepräsidentin Lea Bischof-Meier, Gesundheits- und Sicherheitsvorsteher Daniel Rüttimann, Gemeindeschreiber Thomas Bühlmann sowie aus Schulrektor Daniel Lang. «Durch den Krisenstab stellen wir sicher, dass wir unseren Grundauftrag – den Schutz der Bevölkerung und der Institutionen – auch in dieser speziellen Situation gewähren können», sagt Daniel Rüttimann.

Der Führungsstab in der Gemeinde mit 9900 Einwohnern sei bewusst klein gehalten. Dies ermögliche schnelles und koordiniertes Handeln. Wirkliche Massnahmen beschliessen, welche über jene des Bundes hinaus gehen, musste man bis anhin nicht. «Wir wissen alle nicht, wie sich die Situation wirklich präsentieren wird», sagt Rüttimann. «Doch wir sind gewappnet. Werden die Massnahmen des Bundes verschärft, können wir umgehend handeln.»

Dagmersellen: Flyer für Nicht-Online-Affine

Ähnliches ist aus Dagmersellen zu hören. In der 5500-Einwohner-Gemeinde wurde der Führungsstab schon Anfang März einberufen. Geleitet wird er vom Chef des Bevölkerungsschutzes, Beat Achermann, und Finanzvorsteher Peter Kunz. Letzterer sagt: «Der Stab wurde vorsorglich einberufen, um schnell handeln zu können.»

Bis anhin gab es fünf Rapporte, an denen man insbesondere Detailfragen geklärt habe. Unter anderem wurde nun die Kommunikation verstärkt, via spezieller Hotline, auf der Gemeindewebseite, per Mail – und per Flugblatt. Peter Kunz begründet: «Wir müssen sämtliche Bürger informieren können, auch jene, die nicht online affin sind. Deshalb das Flugblatt.»

Wolhusen: «Die Eigenverantwortung funktioniert»


In Wolhusen besteht der Krisenstab aus Peter Schumacher, dem Chef des Bevölkerungsschutzes, Gemeindeammann Willi Bucher, Gemeindeschreiber David Schmid und dem Sicherheitsbeauftragten Pius Birrer. Dieser Kernstab konzentriere sich nun auf vier Schwerpunkte: die Mitarbeiter und Angestellte der Gemeinde, wozu die Verwaltung aber etwa auch Schulen gehören, Sicherstellung des Betriebs, Massnahmen im öffentlichen Raum sowie in der Bevölkerung generell, etwa was Nachbarschaftshilfen betrifft.

Willi Bucher betont: «Bei jedem Entscheid, den wir treffen, steht der Mensch im Zentrum.» Am meisten Respekt habe er davor, dass die Bürger panisch würden. Doch davon gehe er nicht aus: «Der Grossteil der Wolhuser haltet sich an die Massnahmen. Diese Eigenverantwortung zu sehen, ist schön – und dafür möchte ich mich bedanken.»

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