Die Gebäudeversicherung Luzern erhebt für Massiv- und Nicht-Massivbauten unterschiedlich hohe Prämien. Bei Nicht-Massivbauten, wozu Holzgebäude gehören, beträgt die Prämie 0,53 Prozent des Versicherungswertes. Das sind über 30 Prozent mehr als die 0,4 Prozent, die für Massivbauten fällig werden. Für den Ruswiler CVP-Kantonsrat Hanspeter Bucheli entspricht dies einer «ungerechtfertigten Diskriminierung von Holzbauten», wie er in seinem eben eingereichten Postulat schreibt.
Bucheli schlägt deshalb vor, die Prämien zu vereinheitlichen. «Das würde zu einer wesentlichen Vereinfachung beim Erheben der Prämien führen», ist der seit 2015 im Kantonsrat politisierende Meisterlandwirt überzeugt. Dieses Argument werde künftig noch an Bedeutung gewinnen, weil das Einordnen der Gebäude aufgrund von Hybridbauweisen immer mehr Aufwand verursache. Für Bucheli stehen die unterschiedlichen Prämien auch im Widerspruch zum politischen Ziel der Holzförderung, festgeschrieben etwa im Planungsbericht zur Klima- und Energiepolitik oder in der Immobilienstrategie.
Unterschiedliche Prämien aus fachlicher Sicht falsch
Die verschieden hohen Prämien seien ausserdem aus fachlicher Sicht falsch, denn die Verknüpfung von Feuerwiderstandsdauer und Brennbarkeit der Baustoffe sei unbegründet. Die Brandschutznorm der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen mache in ihren Vorgaben nämlich keinen Unterschied zwischen Massiv- und Holzbauten. Das Schadensausmass hänge in den allermeisten Fällen nicht von der Bauweise ab, sondern von der Ausführungsqualität oder der Raumausstattung.
Andere Kantone kennen längst Einheitsprämien. Beispielsweise Zug, Nidwalden oder Zürich. In den Kantonen Schwyz, Obwalden und Uri gibt es keine kantonalen Gebäudeversicherungen, Hausbesitzer können ihren Anbieter also im Gegensatz zum Kanton Luzern selber wählen.