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Luzern

Luzerner Fallzahlen steigen rasant: Private Testcenter steigern Kapazität – kantonale Testpoints reduzieren Öffnungszeiten

Trotz Zunahme der Fallzahlen erwartet der Kanton Luzern nicht mehr Spitaleinweisungen. Die Testbedürfnisse der Bevölkerung werden in Zukunft vermehrt von privaten Anbietern gedeckt.

Jessica Bamford

Jessica Bamford

Jessica Bamford

Die Fallzahlen im Kanton Luzern steigen rasant an. Im Vergleich zur Vorwoche haben die Fallzahlen um 150 Prozent zugenommen. Damit befindet sich der Kanton laut Lustat wieder in der «Alarmstufe Rot». Angesichts der hohen Positivitätsrate von über 50 Prozent ist David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport sicher, dass die effektiven Fallzahlen noch höher sind. Zum Ausmass der Dunkelziffer liessen sich aber keine seriösen Angaben machen. Die Zunahme der Fallzahlen entspricht ungefähr der nationalen Entwicklung – die Fasnacht scheint bisher also nicht zu einem überdurchschnittlichen Anstieg geführt zu haben.

Trotzdem sind viele Ansteckungen darauf zurückzuführen: «Seit Beginn der Fasnacht haben rund 1100 Personen im Rahmen des Contact Tracings angeben, dass sie sich vermutlich an der Fasnacht oder einer Fasnachtsveranstaltung infiziert haben», erklärt David Dürr. Er betont aber, dass der Kanton Luzern das erwartet hat:

«Der Anstieg überrascht uns nicht. Wir waren darauf vorbereitet.»

Die Beruhigung der Lage im Februar spiegelt sich zurzeit bei den Hospitalisierungen: Im Vergleich zur Vorwoche werden weniger mit dem Coronavirus infizierte Patienten und Patientinnen in Luzerner Spitälern behandelt. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die steigenden Fallzahlen wieder zu grösserem Druck auf die Gesundheitseinrichtungen führen werden.

Auf nationaler Ebene sind die Auswirkungen bereits sichtbar: Seit dem 28. Februar steigt die Spitalauslastung durch Corona-Erkrankte wieder. David Dürr betont, dass im Kanton Luzern keine starke Veränderung der Lage zu erwarten ist: «Aufgrund der Erfahrungen mit Omikron sowie der Entwicklung der Hospitalisierungszahlen der letzten Woche gehen wir davon aus, dass es kaum einen spürbaren Anstieg bei den Hospitalisationen geben wird.»

Belastung des Gesundheitssystems ist nicht besorgniserregend

Eine Verschärfung der Massnahmen sei zurzeit kein Thema: «Beim Ergreifen allfälliger Massnahmen ist nicht die Höhe der Fallzahlen entscheidend, sondern die Auslastung des Gesundheitssystems. Und dieses haben wir momentan gut im Griff», so Dürr. Die Situation werde beobachtet, einen klaren Schwellenwert, wann Massnahmen ergriffen werden müssen, gebe es jedoch nicht.

Trotz der aktuellen Entwicklung hat die Staatskanzlei am Donnerstag mitgeteilt, dass die Öffnungszeiten der kantonalen Testcenter reduziert werden. Ab Montag, 7. März, kann man sich demnach bei der Allmend nur noch zwischen 12 und 19 Uhr testen – zuvor war dies am Freitag und Samstag auch am Morgen möglich. Gleiches gilt für den Standort Emmenbrücke. Das Testcenter in Schüpfheim war bisher täglich von 12 bis 19 Uhr offen, ab kommendem Montag schliesst es bereits um 17 Uhr. Grund für die Reduktion der Öffnungszeiten ist laut Dürr die gesunkene Nachfrage.

Verschiedene Personen haben nach Informationen unserer Zeitung die Erfahrung gemacht, dass PCR- und Antigentests beim Kantonsspital und der Allmend trotz Aufhebung der Zertifikatspflicht immer noch oft am Morgen schon für den ganzen Tag ausgebucht sind.

Der Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport betont, dass die Tatsache, dass die buchbaren Termine ausgebucht sind, nicht heisse, dass an diesem Tag keine Tests mehr gemacht werden können. Dies, weil an allen kantonalen Standorten auch ein Test ohne Termin möglich ist. Dementsprechend weist er auch den Vorwurf von sich, dass der Kanton die Verantwortung auf Private abwälzt.

Zunahme der Nachfrage bei privaten Testanbietern

Auch die Wartezeiten bei einigen privaten Anbietern sind laut Betroffenen zeitweise lang. Sowohl die Permanence wie auch die Testcenter von Coronatest24 stellen einen Anstieg der Nachfrage fest. «Vor allem Personen, die Symptome haben, möchten Gewissheit haben und lassen sich testen», erklärt Lars Mathys, Geschäftsführer von Coronatest24. Die Reduktion der Öffnungszeiten bei den kantonalen Testcenter sei für das Unternehmen kein Problem:

«Wir werden unsere Kapazitäten wie bereits in den vergangenen Monaten der aktuellen Lage und dem Bedarf anpassen.»

Auch bei der Permanence kann die Kapazität, wenn nötig, noch erhöht werden. Die steigende Nachfrage kommt Coronatest24 sogar gelegen: Wegen des Einbruchs im Februar habe Mathys für die Festangestellten ein Gesuch für Kurzarbeit eingereicht. «Wir sind natürlich froh, wenn wir dies so wenig wie möglich benutzen müssen.»

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