notifications
Luzern

Wegen Naphthalin: Böden in Horwer Schulhaus werden teilweise ersetzt

Mitte Februar hat die Gemeinde Horw über erhöhte Werte der Bauchemikalie Naphthalin in einzelnen Räumen im Trakt 1 des Schulhauses Hofmatt und über Sofortmassnahmen informiert. Eine vertiefte Datenerhebung in allen Gebäuden der Schulanlage zeigt nun, dass in einigen Räumen der Bodenaufbau ersetzt werden muss.
Auch in diesem Schulzimmer im Trakt 1 des Horwer Schulhaus Hofmatt wird ein neuer Boden eingebaut. (Bild: Gemeinde Horw)

(pd/dvm/std) Mitte Februar hat die Gemeinde Horw über erhöhte Naphthalinwerte in zwei Räumen im Trakt 1 des Schulhauses Hofmatt informiert. Diese waren bei Messungen festgestellt worden, die aufgrund von auffälligem Geruch getätigt worden waren.

Die Gemeinde Horw verfügte anschliessend als vorbeugende Sofortmassnahme, dass der Psychomotorikraum bis zu einer Sanierung nicht mehr benutzt wird. In der Folge hat die Gemeinde weitere Abklärungen veranlasst. Sie liess in fünf weiteren Räumen in den drei Gebäuden der Schulanlage Messungen vornehmen. Eine Nachmessung wurde im stillgelegten Psychomotorikraum vorgenommen.

Die vorliegende Datenlage zeigt nun ein unterschiedliches Bild. Die Messresultate variieren je nach Raum stark, wie die Gemeinde Horw am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.

Die stärkste Belastung mit Naphthalin lässt sich den Messungen zufolge auf das Erdgeschosses des Trakts 1 eingrenzen. In geringerem Masse wurden auch im Trakt 2 Konzentrationen festgestellt. Die betroffenen Trakte 1 und 2 wurden gemäss der Gemeinde Horw 1964 erbaut und seither mehrfach saniert und erweitert. Nicht betroffen sei der älteste Teil der Schule: «Der Trakt 3, in dem kein Naphthalin nachgewiesen wurde, ist das ursprüngliche Schulhausgebäude aus dem Jahr 1909.»

Laut der Mitteilung gibt es für Naphtalin in der Schweiz weder gesetzliche Grenz- noch Richtwerte. Man stützt sich im Horw deswegen auf den Richtwert der Welt-Gesundheitsorganisation WHO. Dieser Wert, der für die absolute Unbedenklichkeit bei dauerndem Aufenthalt gilt, liegt bei 30 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Schüttung im Bodenaufbau ist naphthalinhaltig

Eine wesentliche Quelle für das Naphthalin wurde bei der physischen Untersuchung gefunden, wie es in der Mitteilung weiter heisst. «Kernbohrungen des Bodenaufbaus förderten eine Schicht Schüttgut aus Kork und Teer zutage. Untersuchungen zeigten, dass diese Schicht Naphthalin enthält.» Das Analyseergebnis des kantonalen Labors wies ein Naphthalin-Vorkommen zwischen 0,3 bis 28 Milligramm pro Kilogramm aus.

Gestützt auf die gewonnenen und von Fachleuten interpretierten Daten der vertieften Untersuchung ergreife man nun bauliche Massnahmen: In diesen fünf Räumen will die Gemeinde Horw den Bodenaufbau ersetzen:

  • Psychomotorikraum
  • Büro der Integrativen Förderung
  • Klassenzimmer im Raum 14
  • Klassenzimmer im Raum 23
  • Kindergarten im Erdgeschoss

Der Ersatz der Böden im Raum der Psychomotorik und dem Büro der Integrativen Förderung im Trakt 1 wird voraussichtlich ab Ende April während der Osterferien erfolgen. In den Sommerferien sind die Bauarbeiten im Trakt 1 in den Schulzimmern 13 und 14 sowie im Kindergarten Hofmatt 1 im Trakt 2 vorgesehen. Der Zeitplan für die Bodensanierungen ist eng,so die Gemeinde. Es sei daher nicht auszuschliessen, dass vereinzelte Schulklassen nach den Sommerferien vorübergehend in provisorische Schulräume der Palazzine ausweichen.

In allen Räumen werde systematisch und regelmässig gelüftet. «Damit wirkt man nicht nur einer Restbelastung durch Naphthalin entgegen, sondern generell verbrauchter Luft in den Schulzimmern.»

Kommentare (0)