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Luzern

Webauftritte mit hoher Qualität: Diese zwei Luzerner Organisationen gehören schweizweit zu den Besten

Das Verkehrshaus Luzern und die Vogelwarte Sempach haben Grund zum Feiern. Ihre Online-Auftritte wurden von einer Marketingagentur untersucht und für sehr gut befunden.
Das Verkehrshaus in Luzern kommt bei den Besuchern auch online gut an. (Boris Bürgisser (16. Mai 2020))
Ausschnitt aus Verkehrshaus.ch
Ausschnitt aus Vogelwarte.ch 
Blick in das Besucherzentrum der Vogelwarte in Sempach.  (Pius Amrein (7. September 2019))

Natalie Ehrenzweig

Natalie Ehrenzweig

Natalie Ehrenzweig

Natalie Ehrenzweig

Wenn man auf dem 23. Platz einer Rangliste landet, ist das nicht unbedingt etwas, womit man sich brüstet. Dass aber das Verkehrshaus Luzern auf dem 23. Platz des Reports «Swiss Top 100 most influential Non-profits on the Internet» gelandet ist, darauf kann sich das Museum etwas einbilden. Der Report wurde von der Digitalmarketingagentur Buzz Factory aus Vevey erstellt. Vor dem Verkehrshaus rangieren ausschliesslich grosse, internationale Organisationen, die in der Schweiz ihren Hauptsitz haben. Darunter die Fifa, das WEF oder die WHO.

«Das Verkehrshaus hat den höchsten Wert bezüglich der e-Reputation in unserem Report. Es ist also unter den angeschauten 450 Organisationen diejenige, der es am besten gelingt, positives Feedback online zu generieren. Ausserdem hat es eine starke Website und zeigt eine gute Präsenz auf den sozialen Medien», sagt Erika Pfaffen, Geschäftsführerin von Buzz Factory. Der Report zeige, welche Organisationen die ansprechendsten Websites, den effizientesten Inhalt und das aktivste Publikum in den sozialen Medien haben und von ihrem Publikum am meisten geschätzt werden. Dabei sei zu beachten, dass nicht einzelne Kampagnen den Erfolg ausmachen, sondern die längerfristige Performance.

Grosses Potenzial bei Non-Profit-Organisationen

Den Bericht hat die Agentur verfasst, um die digitale Performance der Non-Profit-Organisationen (NPO) der Schweiz zu vergleichen und daraus Lehren zu ziehen. Dabei habe sich gezeigt, dass einige NPO so starke Online-Präsenzen haben wie Grossunternehmen, anderen hingegen fehlen bereits grundlegende Kenntnisse, sagt Erika Pfaffen. «Grosse Firmen haben viel Erfahrung damit, ihre Kommunikation den neuesten Trends anzupassen. NPO brauchen dazu meist länger. Wir denken aber, dass NPO hier noch ein grosses Potenzial haben.»

Nando Schoch hat das Potenzial schon sehr gut ausgeschöpft. Der Leiter Marketingkommunikation des Verkehrshauses hat mit seinem inzwischen dreiköpfigen Team in drei Jahren den Online-Auftritt des Luzerner Museums total überholt. «Wir haben die Website, den Newsletter und die Social-Media-Strategie ganz überarbeitet und sind vom interessierten Besucher ausgegangen. Das Verkehrshaus ist ein komplexes Museum mit verschiedensten Angeboten. Interessierte müssen einfach die Informationen auf sie zugeschnitten sehen. Gerade auch auf den mobilen Geräten», sagt er. Das Ziel sei natürlich, den Ticketverkauf zu steigern.

Vorbild ist Schweiz Tourismus

Die verschiedenen Kanäle versucht Schochs Team zielgruppengerecht zu nutzen. «Auf Facebook bekommen wir zum Beispiel viele Anfragen zum Service. Auf TikTok posten wir kreative, lustige Videos. Der Zugriff auf die Website spiegelt recht gut – einen Tag im Voraus – die Anzahl Besucher des Folgetags», sagt er. Das Team orientiere sich an der Website von Schweiz Tourismus: «Die haben ähnliche Herausforderungen.» Optimieren würde Nando Schoch gern noch den Bereich der Kundendaten, damit Marketingmassnahmen besser auf den Einzelnen zugeschnitten werden könnten. Während der coronabedingten Schliessung sei die Websites-Nutzung natürlich eingebrochen.

«Wir haben aber rasch reagiert und Liveführungen gestreamt, zu denen das Publikum Fragen stellen konnte. Das kam sehr gut an.»

Hier einige Beispiele:

Auch die Vogelwarte Sempach hat während der Coronaschliessung reagiert: «Wir haben extra eine Seite mit den Porträts der häufigsten Gartenvögel erstellt. Die Menschen waren aufmerksamer, haben die Vögel wahrgenommen. Die Website und unsere Kanäle wurden oft angeschaut, das Publikum war sehr aktiv», erzählt Livio Rey, Medienverantwortlicher. Die Vogelwarte Sempach landete in besagtem Report immerhin auf dem 43. Platz – von über 400 Organisationen.

Website als wichtige Informationsplattform

Das Motto der Vogelwarte heisst «forschen, schützen, informieren». Die Online-Präsenz nütze man vor allem für das Informieren. Auf Twitter erreiche man etwa die Politik, die Medien und die Wissenschaft:

Auf Instagram poste man vor allem Vogelbilder.

Potenzial sieht Livio Rey im Video-Bereich: «Mit mehr und besseren Videos könnten wir viele Fragen beantworten und Sachverhalte besser erklären.» Um das Publikum über Vögel zu informieren, nutzt die Vogelwarte ihr Besucherzentrum, Medienmitteilungen oder Veranstaltungen. «Wir haben auch einen rege benutzten Auskunftsdienst, um Leuten direkt telefonische Auskünfte zu geben. Aber das Internet bleibt eine wichtige Informationsplattform», sagt Livio Rey.

Erika Pfaffen von Buzz Factory beschreibt den Erfolg der Vogelwarte mit Konsistenz: «Sie gehen mit allen ihren Kanälen sehr gut um und erreichen überall gute Werte. Das ist gar nicht so einfach zu erreichen im digitalen Marketing.» Die Wichtigkeit des Online-Marketings ergebe sich daraus, dass das Internet der grösste Markt der Welt sei, wo Werbung zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis platziert werden könne.

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