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Luzern

Wahlplakate: Von Füchsen und Denkern

Der Wahlkampf findet noch immer am Strassenrand statt. Die Kandidaten präsentieren sich auf den Plakaten in meist fest zuzuordnenden Kategorien.
Niels Jost, Redaktor Ressort Kanton Luzern.

Seit Wochen ist der ganze Kanton Luzern zugepflastert mit Wahlplakaten. Mit den nationalen Wahlen steht der politische Höhepunkt der vergangenen vier Jahre bevor. Erstaunlich: Trotz Digitalisierung scheint das Plakat immer noch das beliebteste Werbemittel zu sein. Dabei gibt es ähnliche Sujets zu beobachten:

Der Sakko: Er ist das zuverlässigste Kleidungsstück für das Wahlkampf-Foto. Wirkt kompetent und kann zugleich sportlich daher kommen. Aber Achtung: Aufgrund seiner Beliebtheit birgt er für seine Träger Verwechslungsgefahr.

Der hochgekrempelte Ärmel: Er symbolisiert, dass man anpacken kann. Oder zulangen? Schliesslich fliegen im Wahlkampf auch mal die Fetzen. Auf jeden Fall deutet er auf die Tatkräftigkeit hin. Übrigens: Diese kann offenbar auch ganz gut mit einer farbigen Weste und einem Baustellenhelm dargestellt werden.

Die Tier-Sujets: Sie funktionieren einfach immer. Oder wer kann schon einem wahren Politfuchs widerstehen? Und auch der zärtliche Kuss einer Kuh kann Politikerinnen auf staatsmännische Begrüssungen vorbereiten. Simonetta Sommaruga könnte von ihrer Begegnung mit Jean-Claude Juncker ein Lied davon singen.

Der Denker: Ist leicht darzustellen – Arm anwinkeln, Hand unters Kinn, Zeigefinger ausstrecken, konzentrierter Blick. Diese Pose kann zu langfristigem Erfolg führen. Schliesslich liess sich schon Aristoteles so abbilden.

Aber item. Egal ob Anzugträger, Büezer, Tier-Fan oder Philosophen: Welches Sujet das beste ist, entscheiden Sie – und zwar spätestens am Sonntag!

Hinweis
An dieser Stelle äussern sich jeweils Gastkolumnisten und Redaktoren unserer Zeitung zu einem frei gewählten Thema.

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