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Luzern

Stadt Luzern soll wachsen, aber ohne Zwang

Bis 2037 muss der Anteil gemeinnütziger Wohnungen in der Stadt Luzern 16 Prozent betragen. Die Stadt muss Rahmenbedingungen schaffen, der Rest muss der Freiwilligkeit überlassen bleiben.
Robert Knobel

Robert Knobel

Der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen in der Stadt Luzern soll von 13 auf 16 Prozent steigen – und dies innert 25 Jahren. Das forderte die 2012 angenommene «Wohnraum-Initiative». Was für ein Kraftakt dies bedeutet, zeigt der Zwischenbericht des Stadtrats: Zwar konnte die Zahl der Genossenschaftswohnungen in den letzten Jahren erhöht werden – da gleichzeitig auch viele gewöhnliche Wohnungen gebaut wurden, ist die Quote sogar gesunken.

Der Stadtrat ist fest entschlossen, das 16-Prozent-Ziel bis 2037 zu erreichen. Schon seit Jahren gibt er freie Flächen fast nur noch an Genossenschaften ab. Diese erleben einen wahren Boom. Die Frage ist aber, ob dieses Wachstum um jeden Preis auch wünschbar ist. So verzichten viele kleinere Genossenschaften auf eine Expansion, weil die finanziellen – aber auch ideellen – Risiken zu gross sind. Dieser Punkt ist umso zentraler, weil die rund 20 Stadtluzerner Genossenschaften im Prinzip die einzigen sind, welche für die Erreichung der Initiativziele sorgen können. Denn der Stadtrat hat die Regeln für gemeinnützigen Wohnbau so streng ausgelegt, dass die Genossenschaften faktisch über ein Monopol verfügen. Neuerdings plant er sogar, Privateigentümer zur Kooperation mit Genossenschaften zu zwingen. Doch die Aufgabe der Stadt ist vor allem, gute Rahmenbedingungen für gemeinnützigen Wohnraum zu schaffen. Der Rest muss der Freiwilligkeit von Grundeigentümern und Genossenschaften überlassen bleiben.

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