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Luzern

Vitznau: Pühringers Campus für Forschung und Ausbildung nimmt langsam Form an

Für 20 Millionen Franken baut die Pühringer-Gruppe in Vitznau ein Forschungs- und Ausbildungszentrum. Die Führung durch die Baustelle zeigt: Das Grossprojekt ist auf Kurs – und stösst auf grosses Interesse.
Gastroleiter Andreas Fleischlin und Kulturverantwortliche Elke Hesse auf der Baustelle des künftigen Campus für Kunst, Kultur und Kulinarik.  (Bild: Pius Amrein (Vitznau, 7. Dezember 2019))

Niels Jost

Es entsteht derzeit Visionäres in Vitznau. Für rund 20 Millionen Franken baut die Pühringer-Gruppe mitten im 1400-Einwoher-Dorf einen Campus für Forschung, Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Kunst, Kultur und Kulinarik. Im ehemaligen Hotel Flora sollen künftig Spitzenköche und Musikpädagogen ausgebildet werden. Geplant sind zudem ein Restaurant, ein App-Hotel, eine Musik-Kindertagesstätte, Seminarräume, Co-Working-Spaces und mehr.

Der Umbau des ehemaligen Hotels schreitet zügig voran – davon konnte sich die Bevölkerung am Tag der offenen Tür am Samstag selber ein Bild machen. Ein Augenschein zeigte: Das visionäre Projekt scheint das Interesse der Bevölkerung geweckt zu haben. Viele Einheimische begutachteten die Baupläne, erkundeten die Baustelle und suchten das Gespräch mit den Verantwortlichen. Selbst Patron Peter Pühringer war zugegen. Und auch einige Gemeinderäte liessen sich die Gelegenheit nicht nehmen, den Stand der Dinge zu begutachten.

Eröffnung im Frühjahr 2021 – pünktlich zum Jubiläum der Rigibahn

Viel lässt sich an der Baustelle zwar noch nicht erkennen; das in die Jahre gekommene Hotel wird von Grund auf saniert. «Die grössten Herausforderungen sind, das Gebäude in puncto Brandschutz, Erdbebensicherheit und behindertengerechtes Bauen auf den neuesten Stand zu bringen», sagte David Zimmermann vom Vitznauer Architekturbüro Paul Zimmermann und Partner.

Doch der Rundgang mit dem Architekten zeigte auch: Die Ideen für die einzelnen Räume sind mittlerweile ausgereift. Zimmermann konnte zu jedem Raum erklären, was geplant ist – ob Forschungsbüro, Nasszelle für die Hotelzimmer oder Rooftop-Bar. Ziel sei es, den Campus im Frühling 2021 zu eröffnen – pünktlich zum 150-Jahr-Jubiläum der Rigi Bergbahn in Vitznau.

Projektname enthüllt

Erstmals zu Auge bekommen hat die Bevölkerung am Samstag auch den Namen des Grossprojekts: «Das Morgen». «Damit wollen wir das Neue, Innovative und Visionäre der Pühringer-Gruppe ausdrücken», sagte die Kulturverantwortliche, Elke Hesse. Für den Gastro-Bereich bedeute das beispielsweise, dass alte Rezepte «zu Grossmutters Zeiten» angeboten werden, welche der Gast nach seinem persönlichen Bedürfnis-Profil anpassen könne, etwa mit den für ihn wichtigen Nährstoffen, erklärte Andreas Fleischlin, Leiter Aus- und Weiterbildung Gastronomie. «Der Gast wird so an seine personalisierte Ernährung herangeführt.»

Das Restaurant, welches im Erdgeschoss des Campus zu stehen kommt, soll insbesondere die lokale Bevölkerung ansprechen, betont Fleischlin. Ohnehin soll das Haus Vitznau beleben. So wird derzeit beispielsweise das ehemalige Schwimmbad des Hotels zu einem Saal für 80 Personen umgebaut. «Dieser eignet sich ideal für Proben oder als Kinosaal für die Vitznauer», sagte Elke Hesse.

Unterirdischer Konzertsaal in Planung

Doch bei diesem Saal soll es nicht bleiben. Auf dem Nachbargrundstück soll ein unterirdischer Konzertsaal für zirka 200 Personen entstehen. Das Baugesuch liegt noch bis Mitte Dezember bei der Gemeinde auf. Der Saal soll mit den multifunktionalen Seminarräumen im Campus verbunden werden. «Die Theorie soll direkt in die Praxis umgesetzt werden können», so Hesse.

Bei all diesen Visionen stellt sich die Frage: Was hält die Bevölkerung vom 20-Millionen-Projekt? Eines war am Samstag von vielen Besuchern zu hören: «Endlich geschieht etwas mit dem ‹Flora›.» Der Grundtenor war also durchaus positiv. Das freut die Kulturverantwortliche Elke Hesse: «Wir hoffen, mit dem Campus die Attraktivität von Vitznau zu stärken und der Bevölkerung etwas Aussergewöhnliches bieten zu können.»

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