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Luzern

Umstrittene Reussportbrücke: Die Luzerner Regierung macht einen vernünftigen Zwischenstopp

Die Luzerner Regierung schubladisiert nun auch den letzten Teil der Spange Nord. Das ist richtig: Denn es gibt im Kanton genügend andere Bauprojekte, deren Nutzen auf der Hand liegt.

In der Causa «Spange Nord» verfolgt die Luzerner Regierung mit Baudirektor Fabian Peter (FDP) eine zunehmend flexible und undogmatische Politik. Viele Stadtluzernerinnen und Stadtluzerner dürften dies mit grosser Erleichterung zur Kenntnis nehmen. Denn da, wo das ambitiöse Strassenbauprojekt entstehen sollte, also mitten in der Stadt Luzern, stiess und stösst es auf zum Teil erbitterten Widerstand. Bereits vor eineinhalb Jahren beschloss die Regierung, nur noch ein Teilstück der Spange Nord weiterzuverfolgen: die sogenannte Reussportbrücke, mit welcher der längst bestehende Autobahnanschluss Luzern-Lochhof in Betrieb genommen werden könnte. Nun wird auch dieses Vorhaben schubladisiert: Die Regierung will erst die Ergebnisse des Projekts «Zukunft Mobilität Kanton Luzern» abwarten, bevor sie weitere Energie in die Planung der Brücke investiert.

Das ist sehr vernünftig. Es ist richtig (oder mit Blick auf die klimapolitischen Herausforderungen vielmehr höchste Zeit), dass der Kanton vertieft und mit offenem Fokus über die verkehrsspezifischen Bedürfnisse und Notwendigkeiten nachdenkt. Dabei wird sich hoffentlich auch zeigen, ob das Relikt der Spange Nord, die Reussportbrücke, zu den drängendsten Anliegen gehört – oder nicht.

Der (Zwischen-)Stopp eröffnet dem Kanton die Chance, jene Tiefbauprojekte zügig voranzutreiben, deren Nutzen auch ohne Studien auf der Hand liegt. Und die von der direkt betroffenen Bevölkerung mehrheitlich unterstützt oder gar herbeigesehnt werden. Etwa die Umfahrung Beromünster oder der Ausbau der Kantonsstrasse durch die Lammschlucht im Entlebuch.

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