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Luzern

«Stadtwärts»: Dort, wo es «mönschelet»

In der Stadtwärts-Kolumne schreibt Redaktor Hugo Bischof über spezielle Rückmeldungen von Lesern.
Hugo Bischof

Hugo Bischof

Wir Journalisten schreiben über Alltägliches, Besonderes, Lustiges, Trauriges, Regionales, Internationales. Wie intensiv unsere Artikel gelesen werden, können wir mittlerweile anhand der Anzahl Clicks in unserer Online-Ausgabe ablesen. Unglücksfälle, Verbrechen und interessanterweise Restaurant-Eröffnungen erreichen meist die höchsten Einschaltquoten.

Auch Leserbriefe geben Aufschluss darüber, was interessiert. Rückmeldungen von Lesern per Telefon oder E-Mail sind hingegen selten. Aber halt, es gibt Ausnahmen. In meiner journalistischen Laufbahn - und die dauert doch schon 32 Jahre – habe ich noch nie so viele Reaktionen erhalten wie auf das Foto vom Lehrerkollegium der Kantonsschule Alpenquai von 1967, das wir veröffentlichten und zu dem ich in detektivischer Arbeit die Namen recherchierte (wir berichteten).

Noch heute melden sich bei mir ehemalige Schüler und erzählen mir, angeregt durch das herrliche Foto, Anekdoten von damals. Etwa vom Franzlehrer, der seinen Schülern mit näselnder Stimme zurief: «Ihr könnt mich Professor oder Doktor nennen.» Oder vom militärbegeisterten Mathilehrer, der seine Schüler so zur Eile mahnte: «Chonnts öppa? Ech mues im Herbscht i Dienscht!»

Was lerne ich daraus? Menschen schwelgen gern in Erinnerungen, dort, wo es «mönschelet». Übrigens: Das Foto der Lehrer ist hierzu finden.

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