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Luzern

Stadt Luzern sperrt nächtlichen Party-Hotspot bei der Ufschötti

Lärmbelästigung, Abfall, Drogenkonsum: Im «Apothekergärtli» bei der Luzerner Ufschötti ist die nächtliche Ausgehkultur ins Negative gekippt. Die kleine Grün- und Parkanlage wird deshalb jetzt an Wochenenden temporär abgesperrt.
Das Apothekergärtli auf dem Dach der Motorbootshalle. (Bild: Hugo Bischof (Luzern, 5. August 2020))
Hinweis an Metallzaun. (Bild: Hugo Bischof (Luzern, 5. August 2020))

Hugo Bischof

Hugo Bischof

Die Ufschötti am linken Seeufer in Luzern ist ein beliebter Treffpunkt für nächtliche Partygänger. Vor allem in warmen Sommernächten kommt es hier immer wieder zu grossen Menschenansammlungen. In besonderem Masse betroffen davon ist das «Apothekergärtli», die öffentliche Park- und Grünanlage auf dem Dach der Motorboothalle unmittelbar vor der Ufschötti. Diese wird nun von der Stadt an Wochenenden in der Nacht vorübergehend gesperrt.

Die Sperrung gilt in den Nächten von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag jeweils von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Entsprechende Hinweise hat die Stadt an beiden Zugängen zum Apothekergärtli aufgehängt. Die temporäre Sperrung gilt bis und mit 16. August. Sie trat am 31. Juli in Kraft. Mit Metallzäunen wird das Hallendach in den entsprechenden Nächten abgesperrt. Tagsüber ist das Apothekergärtli jedoch auch an Wochenenden weiterhin jederzeit frei zugänglich.

Vermehrt Reklamationen wegen Nachtruhestörungen und Littering

«Die Polizei hat uns am 27. Juli um eine temporäre, ausserordentliche Sperrung des Apothekergärtlis bei der Ufschötti ersucht», sagt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen der Stadt Luzern, auf Anfrage. Grund dafür seien vermehrte Reklamationen wegen Nachtruhestörungen und Litterings gewesen. Polizeikontrollen hätten zudem ergeben, dass hier vermehrt legale und vermutlich auch illegale Drogen konsumiert würden.

Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, bestätigt auf Anfrage: «Die Ufschötti und insbesondere das Apothekergärtli haben sich bezüglich Nachtruhestörungen und Littering zu einem Hotspot entwickelt.» Am linken Seeufer zwischen Inseli und Ufschötti seien an Wochenenden nachts generell viele, vor allem junge Leute unterwegs, die dort ihre Freizeit verbringen, betont Wigger:

«Die besondere Problematik beim Apothekergärtli ist, dass dieses relativ schlecht beleuchtet ist. Das wirkt einladend auf viele.»

Die Polizei habe an vergangenen Wochenenden mehrmals eingegriffen und Gruppierungen aufgelöst. Mitte Juli habe das Apothekergärtli aufgrund der unhaltbaren Zustände einmal sogar vollständig geräumt werden müssen.

Probleme auch beim Uni-Vorplatz

Ob das mit der Coronakrise in Zusammenhang stehe, sei schwierig zu sagen: «Wenn es warm wird, zieht es junge Leute verständlicherweise nach draussen.» Ein Teil von ihnen verhalte sich anständig und halte sich an die Regeln.

Probleme mit Littering und Lärm habe es in den vergangenen Wochen aber auch an anderen Orten gegeben, etwa auch auf dem Vorplatz bei der Universität vis-à-vis dem KKL. Wigger: «Auch hier musste die Polizei schon Gruppierungen wegweisen.»

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