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Luzern

Stadt Luzern: «Schlüssel» eröffnet wieder Anfang Dezember

20 Monaten nach dem Brand ist es soweit: Das Hotel Schlüssel in der Kleinstadt bedient bald wieder Gäste
Das Hotel Schlüssel wird Anfang Dezember wieder eröffnet. (Bild: Jakob Ineichen, Luzern, 15. Oktober 2019).
Durch den Brand musste das Hotel Schlüssel und die beiden Restaurants im Haus am Franziskanerplatz geschlossen werden. (Bild: Pius Amrein, Luzern, 2. Mai 2018)
Das Hotel Schlüssel am Franziskanerplatz. (Bild: Jakob Ineichen, Luzern, 15. Oktober 2019).

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

Entsetzen in der Luzerner Kleinstadt: Am 2. Mai 2018 brennt das Hotel Restaurant Schlüssel am Franziskanerplatz. Die Feuerwehr kämpft nicht nur gegen die Flammen, sondern auch um den Erhalt des historischen Gebäudes, insbesondere um die markante Decke im Saal (wir berichteten). Knapp 20 Monate später wartet Gastgeberin Marija Bucher mit einer guten Botschaft auf: «Wir sind ab Mitte November wieder im Schlüssel und bereiten die Wiedereröffnung vor. Läuft alles glatt mit der Hausübernahme, wird dies am 6. Dezember sein.»

Eigentlich war die Wiedereröffnung des kleinsten Boutique-Hotels der Stadt Luzern bereits nach einem Jahr geplant. Doch die Totalsanierung hat mehr Zeit in Anspruch genommen. Das Haus aus dem Jahr 1545 wurde im engen Kontakt mit der Denkmalpflege und spezialisierten Handwerkern saniert und ist aktuell noch nicht ganz fertig. «Jetzt bekommen die Innenräume noch ihren Feinschliff», freut sich Bucher.

Energie und Zuversicht aus der Bevölkerung

Das 10-Zimmer-Hotel und die beiden Restaurants «Borromäus» und «Vrenelis Gärtli» waren wegen des Brandes unbewohnbar und mussten geschlossen werden. Die Renovationskosten werden mit mehreren Millionen Franken beziffert. Ein Teil davon betrifft die Kosten zur Wiederherstellung des Gebäudes, der zweite Teil die Kosten für den Hotelbetrieb. Die Versicherungen werden einen grossen Teil übernehmen. Den Rest zahlt die Pächterin.

Die Zeit nach dem Brand sei für alle sehr belastend gewesen, sagt Marija Bucher. Für sie als Geschäftsführerin, wie auch für die Mitarbeitenden. Zehn Angestellte musste sie damals entlassen. Alle hätten eine Stelle gefunden. Doch ihr Team sei so auseinandergebrochen, etwas, das sie schmerzte. «Der Brand beschäftigt mich heute noch, das vergesse ich nicht so schnell», so Bucher. Energie und Zuversicht habe sie von vielen Seiten und ihrem Umfeld erhalten: «Wenn mich jemand auf der Strasse erkannte, dann hörte ich ‹nur Mut, das wird schon gut›. Das hat mir sehr gutgetan.»

Marija Bucher packt selbst an, wo es nur geht. «Nur weil der Betrieb geschlossen ist, heisst das nicht, dass ich nichts zu tun habe», lacht sie. Den Betrieb stilllegen war da nur ein Aufgabenfeld. Dazu führte sie meist längere Gespräche mit Behörden, Versicherungen und Gästen. Der umgekehrte Weg ist jetzt wieder für die Eröffnung angesagt. «Ich bin Ansprechperson für alle. Organisiere den Wiederaufbau und mache ein neues Betriebskonzept.»

Der neue Koch kommt vom «Stern»

So werde «Vrenelis Gärtli» Weinbar und Beiz zugleich. Serviert werden alpine Produkte nach hauseigenen Rezepten. Starten will Bucher wieder mit einem Team von zehn Personen. Als erstes habe sie die ehemaligen Mitarbeiter angefragt. Bereits engagiert ist Jannic Laky. Der 28-jährige Luzerner aus dem Nachbarhaus «Stern» wird der neue Küchenchef im «Schlüssel». Die Gastgeberin sucht jetzt weiter neues Personal, muss die Infrastruktur richten, die EDV wieder herstellen und sich bereits um die Weihnachtsbuchungen kümmern. Dem nicht genug: Die promovierte Juristin schliesst demnächst das Nachdiplomstudium im Hotelmanagement vom Verband Hotellerie Suisse ab.

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