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Luzern

So will Sursee seine Verkehrsprobleme in den Griff bekommen

Sursee ächzt zu den Stosszeiten unter dem Verkehr. Besonders im Norden hat sich die Situation zugespitzt. Aber auch auf der Ringstrasse sind Massnahmen in Planung.
Der Kreisel auf der Surseer Ringstrasse. (Corinne Glanzmann)

Dominik Weingartner

Das Nein zur Überbauung Therma-Areal von Ende Juni hat gezeigt: Eine Mehrheit der Surseer Stimmbevölkerung ist nicht mehr bereit, grosse Bauprojekte durchzuwinken. Die Projektgegner argumentierten im Abstimmungskampf stets auch mit Verkehrsproblemen, unter denen die Stadt ächzt. Das Wachstum der vergangenen Jahre hat Spuren hinterlassen.

Laut Stadtpräsident Beat Leu (CVP) hat die Verkehrsproblematik bereits heute Folgen. So käme es etwa im Bereich Sursee Nord, wo viel Industrie und Gewerbe angesiedelt ist, regelmässig zu «Verkehrsüberlastungen in den Hauptverkehrszeiten», sagt er. Bei Sursee Nord handelt es sich um einen von zwölf richtplanerischen Entwicklungsschwerpunkten des Kantons Luzern.

Arbeitsgruppe eingesetzt

In diesem Bereich ist auch die Strasse zwischen dem Kreisel Zollhaus – auf Schenkoner Boden – und der Autobahnzufahrt in Sursee. Dort kommt es zu den Hauptverkehrszeiten regelmässig zu langen Staus. «Dieser Umstand erschwert aktuell die weitere Entwicklung des Entwicklungsschwerpunktes, längerfristig jedoch die Entwicklung in einem weit grösseren Gebiet», sagt Beat Leu.

Für dieses Problem suche die Stadt Sursee gemeinsam mit Schenkon sowie dem Kanton nach Lösungen. «Seit zwei Monaten ist dafür eine Arbeitsgruppe tätig», sagt Leu. Erste Lösungsansätze seien nach Vorliegen der aktuellen Verkehrszahlen im Herbst zu erwarten. Diese würden von der kantonalen Dienststelle Verkehr und Infrastruktur erhoben, so der Surseer Stadtpräsident.

Lösungen für das Verkehrsproblem in Sursee Nord sind dringend nötig. Leu: «Der Kanton hat uns klar signalisiert, dass in der jetzigen Situation für grössere Projekte wohl keine Bewilligungen – oder nur mit einschneidenden Massnahmen – erteilt werden.» Die letzte Baubewilligung in diesem Bereich, jene für den Businesspark Schwyzermatt auf Schenkoner Boden, sei bereits nur unter Auflagen erteilt worden.

Verbesserungen auf der Ringstrasse

Doch nicht nur in Sursee Nord hat der Verkehr problematische Ausmasse angenommen. Auch auf der Hauptverkehrsachse Ringstrasse, die mitten durch die Stadt führt, kommt es regelmässig zu Überlastungen. «Hierzu ist im kantonalen Bauprogramm 2019–2022 ein Planungskredit über 300'000 Franken eingestellt», sagt Beat Leu.

Laut Leu würden «verschiedene bauliche Massnahmen im Perimeter der Ringstrasse und der Surentalstrasse geprüft». Diese hätten Verbesserungen für alle Verkehrsträger zum Ziel – also nicht nur für die Autos. Leu: «Sichere und effiziente Wege für Fussgänger und Fahrradfahrer, staufreie Fahrt für den motorisierten Individualverkehr und Gewährleistung aller Anschlüsse der Busse am Bahnhof Sursee.» Mit welchen Massnahmen dies erreicht werden könne, sei «Gegenstand der Planung», so der Stadtpräsident.

Eine weitere Massnahme wird in den nächsten Wochen realisiert. Und zwar führt Sursee ein Parkleitsystem ein – so, wie dies etwa die Stadt Luzern kennt. Ziel dieses Systems ist es, Autofahrer, die in die Stadt kommen, schnell darüber zu informieren, in welchem Parkhaus oder auf welchem Parkplatz noch freie Plätze verfügbar sind. So soll der Verkehr, der durch die Suche nach einem freien Parkplatz entsteht, eingedämmt werden. Laut Beat Leu soll das Surseer Parkleitsystem Anfang August in Betrieb genommen werden. Details will die Stadt zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

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