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Luzern

Sie will Emmen Dorf und Emmenbrücke zusammen bringen

Marta Eschmann (CVP) wird im September höchste Emmerin. Sie wünscht sich für die Gemeinden mehr Einigkeit.
Die neue Emmer Einwohnerratspräsidentin Marta Eschmann (59, CVP) an der Seetalstrasse in Emmen Dorf. (Bild: Nadia Schärli, 5. August 2019)

Beatrice Vogel

«6020 Emmen»: Das wünscht sich Marta Eschmann für die Luzerner Agglogemeinde. 6020 ist die Postleitzahl des industriell-städtischen Ortsteils Emmenbrücke. Emmen – das ursprüngliche Dorf, nach dem die Gemeinde benannt ist – trägt die Postleitzahl 6032. Geht es nach Eschmann sollen die beiden Ortsteile im gemeinsamen Auftritt stärker zusammenwachsen.

«Ich möchte das ländlich-dörfliche Emmen und das städtische Emmenbrücke verbinden, denn beide Ortsteile machen Emmen aus»,

sagt die CVP-Politikerin, die ab September für ein Jahr als Einwohnerratspräsidentin amten wird.

Marta Eschmann lebt seit 38 Jahren in Emmen. In Ruswil ist sie aufgewachsen, aus beruflichen Gründen kam sie nach Emmen, hat hier ihren Mann Jack kennen gelernt und ist geblieben. «Ich habe immer den Übergang vom Land zur Stadt geschätzt. Diese Beständigkeit ist in der Gemeinde Emmen besonders sichtbar.» Dass das Dorf Emmen im Vergleich zum grossen Emmenbrücke oft ein wenig untergeht, ist für sie ungerechtfertigt, «schliesslich ist Emmen viel älter als Emmenbrücke». Wie stark sie mit dem Ortsteil verbunden ist, zeigt ihr Engagement: Sie war 15 Jahre im Vorstand der Dorfgemeinschaft Emmen aktiv und ist heute Ehrenmitglied dieses Quartiervereins. Auch im OK der Emmer Chilbi hat sie jahrelang mitgewirkt.

«Blick für das Grüne schärfen»

Marta Eschmanns Motto für das Einwohnerratspräsidium ist aber nicht «6020 Emmen» sondern «Emmen blüht». Dahinter steckt ihre berufliche Tätigkeit: Mit ihrem Ehemann betreibt sie – die ursprünglich aus der Gastronomie kommt – das Familienunternehmen Eschmann Pflanzen, das auf Alpenflora spezialisiert ist.

«Ich möchte bei der Emmer Bevölkerung den Blick für das Grüne schärfen. Öffentliche, aber auch private Grünanlagen tragen dazu bei, dass Emmen schöner wird.»

Nach mehreren jüngeren Einwohnerratspräsidenten vertritt Marta Eschmann mit ihren 59 Jahren eine Generation mit Lebenserfahrung. «Es ist wichtig, dass alle Bevölkerungsschichten im Einwohnerrat vertreten sind», sagt sie. Auf den ersten Blick wirkt Eschmann eher zurückhaltend, im Parlament wird sie kaum einmal laut. «Ich bin kein ‹Polteri›, sondern eine Macherin. Wer mich kennt, weiss, dass ich mich durchsetzen kann, sachdienliche Lösungen erarbeite und diese zielgerichtet verfolge.»

Politisch «sehr in der Mitte»

Aus einem CVP-Elternhaus stammend kam Marta Eschmann schon früh zur Politik – «in dem Sinn, dass jeder etwas zum gesellschaftlichen Miteinander beitragen kann». Sie befinde sich politisch «sehr in der Mitte», sagt die Mutter von drei erwachsenen Söhnen. Schwerpunkte sind für sie eine gute Verkehrsanbindung von Emmen, aber auch Familien- und Bildungspolitik. 2008 wurde Eschmann in den Einwohnerrat gewählt und war zunächst Mitglied der Bau- und Verkehrskommission, später der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission. Seit 2015 bis im Mai dieses Jahres war sie zudem Präsidentin der CVP Emmen.

In dieser Zeit hat die CVP ihren zweiten Gemeinderatssitz zurückgeholt. «Einerseits konnten wir mit Patrick Schnellmann eine kompetente Persönlichkeit zur Wahl stellen, andererseits haben wir eine starke Fraktion, die sachpolitisch Werte transportiert», begründet Eschmann den Erfolg. Im Ratsbetrieb spannt die CVP oft mit den Linken zusammen, weil SVP und FDP zusammen eine Mehrheit bilden. Parteipolitik will Marta Eschmann im kommenden Jahr aber nicht betreiben, sie werden den Rat neutral führen, sagt sie. «Ich wünsche mir, dass die Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte sachpolitische und mehrheitsfähige Beschlüsse zum Wohle der Emmer Bevölkerung beschliessen werden.»

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