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Luzern

Seilpark Fräkmüntegg wird um zwei Attraktionen reicher

Neue Elemente sollen noch mehr Besucher in den Seilpark oberhalb Kriens locken. Dabei setzen die Verantwortlichen unter anderem auf eine in der Schweiz bisher einzigartige Innovation.
Der Seilpark Fräkmüntegg soll erweitert werden. Archivbild: Pius Amrein

Larissa Haas

Mit den verschiedenen Parcours und Kletterpfaden haben die Verantwortlichen der Pilatus-Bahnen ihren Seilpark-Besuchern bisher vor allem Eins versprochen: «Adrenalin, Action und Spass», wie es auf der Webseite heisst. Nun sind auf den Frühsommer 2019 im grössten Freizeitpark der Zentralschweiz zwei neue Attraktionen geplant. Diese dürften vor allem für jene Besucher interessant sein, die bisher lieber das schöne Bergpanorama genossen haben, als sich selbst in Klettermontur zu werfen.

Die neu geplanten Seilpark-Elemente zielen in erster Linie auf «Genuss und Erlebbarkeit», wie die Pilatus Bahnen AG im eingereichten Baugesuch schreibt. Oder wie es Tobias Thut, Marketing- und Verkaufsleiter der Pilatus-Bahnen, ausdrückt: «Die beiden neuen Elemente sind vor allem etwas für Geniesser.» Mit diesem «Genussprogramm» fahren die Bergbahnen nun jenen Kurs weiter, den sie vergangenen Sommer bereits mit der Eröffnung des Kinderseilparks Pilu eingeschlagen haben: Nicht nur Adrenalin-Junkies, sondern auch Angsthasen sollen im Seilpark auf ihre Kosten kommen.

Die gemächliche Seite des Adrenalinparks

So soll als eine der beiden Neuheiten der sogenannte «Wipfelpfad» dieses Versprechen einlösen. Der Baumwipfel beschreibt zwar eigentlich den obersten Teil der Baumkrone. So hoch führt der neu geplante Pfad allerdings nicht: Die Seilpark-Besucher können rund sechs Meter über dem Boden ungesichert über rund 80 Meter lange Holzstege schreiten. Infotafeln werden ihnen zudem Interessantes über die heimische Flora und Fauna verraten. «Dieses neue Element soll in erster Linie eine edukative Funktion erfüllen», wie es Tobias Thut formuliert.

Die zweite Attraktion soll die zehn bisherigen Parcours-Routen des Seilparks erweitern. Statt aber herkömmliche Kletterpfade zwischen den Bäumen zu installieren, wird auf eine Innovation aus dem Südtirol gesetzt: In der 2500-Seelen-Gemeinde Lajen befindet sich das Unternehmen Fly-Line, das sogenannte Fluglinienbahnen produziert. Auf den ersten Blick erinnern diese an eine etwas kuriose Mischung zwischen Achterbahn und Rodelbahn in der Luft. Das Unternehmen hat mit seiner patentierten Installation bereits acht Freizeitparks in Italien, Deutschland, Belgien und Österreich bedient. Damit bringen die Pilatus-Bahnen eine schweizweit einzigartige Attraktion ins Luzerner Mittelland.

Neuanstrich für den Eingang

Was heisst dies konkret für die Fräkmüntegg? Ein Edelstahlrohr von rund 500 bis 600 Metern wird sich durch die Bäume des Seilparks schlängeln. Die Besucher können sich in Sitzgürteln am Rohr anhängen und in einem gemächlichen Tempo von 12 Kilometern pro Stunde praktisch lautlos in Kurven und Schleifen «wie ein Vogel» durch die Bäume fliegen. «Wir hatten letztes Jahr im Südtirol eine Fly-Line getestet und waren begeistert von diesem rund dreiminütigen Fluggefühl», schwärmt Tobias Thut.

Neben diesen beiden Attraktionen sollen zudem noch weitere kleinere Umgestaltungen vorgenommen werden. So wird etwa einen Teil des Bodens mit Holzpaletten ausgelegt. Zudem will man dem Eingangsbereich einen Neuanstrich verpassen und die Anordnung von Kasse und Wartebereich optimieren. Ziel ist es, künftig den Besucherstrom im Seilpark oberhalb Kriens besser regulieren zu können. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Herbst beginnen, die Kosten werden auf rund 2,5 Millionen Schweizer Franken geschätzt.

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