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Luzern

Schule Ruopigen erhält Holzmodul für 7,25 Millionen Franken

Nach einem Umweg hat das Luzerner Stadtparlament doch noch einen Ersatz für den ausgedienten Schulpavillon bewilligt. Er ist teurer als das ursprünglich vorgesehene Occasionsmodul.
Der Pavillon 99 der Schule Ruopigen wird durch einen Holzmodulbau ersetzt.  (Pius Amrein (Luzern, 7. Januar 2020) )

Beatrice Vogel

Es war ein Frust für die Reussbühler: Im Frühling hat der Grosse Stadtrat entschieden, dass der alte Pavillon 99 der Schulanlage Ruopigen nicht durch ein Occasionsmodul aus Basel ersetzt werden soll. Das Parlament wollte lieber einen Neubau aus Holz, der den Standard Minergie A-Eco erfüllt. Der Preis: Zeitliche Verzögerung bei der Bereitstellung des Schulraums und 1,7 Millionen Franken höhere Kosten.

Am Donnerstag hat das Luzerner Stadtparlament nun den Modulbau aus Luzerner Holz für 7,25 Millionen Franken abgesegnet. Viele Parlamentarier zeigten sich trotz des Umwegs erfreut. «Es hat sich gelohnt, hartnäckig zu sein. Wir haben nun ein Vorzeigestück, das zeitgemässen Unterricht ermöglicht und 20 bis 30 Jahre seinen Dienst tut», sagte etwa Andreas Moser (FDP). «Es ist eine Investition in die Zukunft», bestätigte Lukas Bäurle (Grüne). Und Stefan Sägesser (GLP) zeigte sich erfreut über die gute Energiebilanz des Baus und darüber, dass die Schülerinnen und Schüler statt eines Jahres nur neun Monate auf den Einzug ins neue Gebäude warten müssen. Auch die SP stiess ins gleiche Horn.

SVP: «Unnötige Luxusvariante»

Nicht glücklich mit der neuen Lösung waren CVP und SVP, die im Frühling für die Übernahme des Basler Moduls gestimmt hatten. «Dieses wäre günstiger gewesen, jetzt beschliessen wir eine unnötige Luxusvariante», so Patrick Zibung (SVP). Solche Mehrkosten seien kritisch zu betrachten angesichts des strukturellen Defizits, das sich derzeit abzeichne. «Im Sinne der Schüler schlucken wir aber die Kröte, es gab schon genügend Verzögerungen.» Peter Gmür (CVP) meinte: «Ich finde es komisch, dass gerade jene Parteien, die ständig von Nachhaltigkeit reden, ein Recyclingprojekt ablehnen.»

Gmür und Zibung bedauerten zudem, dass es aus Zeitmangel keine Ausschreibung gab. Baudirektorin Manuela Jost (GLP) antwortete darauf: «Wir haben zwar ein vorgezogenes Verfahren gewählt, aber das Projekt ist erst bewilligt, wenn das Parlament zustimmt.» Dies ist nun geschehen.

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