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Luzern

Schüpfheim: Entlebucher Holz soll künftig das Gemeindehaus zieren

Das Verwaltungsgebäude in Schüpfheim soll für 2,58 Millionen Franken saniert werden. Eine Aufstockung soll zudem Platzreserven schaffen.
So soll das Schüpfheimer Gemeindehaus in gut einem Jahr aussehen. (Visualisierung: PD)
Zehn Parkplätze werden um das neue Gemeindehaus geschaffen. (Visualisierung: PD)
So sieht das Gemeindehaus heute aus. (Bild: PD)

Niels Jost

Niels Jost

Niels Jost

Der Zahn der Zeit nagt stark am Gemeindehaus von Schüpfheim. Das macht sich am 45-jährigen Gebäude an diversen Stellen bemerkbar: Die Haustechnik ist genauso veraltet wie die sanitären Anlagen, auch die Kanalisation befindet sich in einem schlechten Zustand. Gut erhalten ist die Tragkonstruktion, hingegen befindet sich das Gebäude energetisch in einem schlechten Zustand. Zudem weisen gewisse Stellen asbesthaltiges Material auf.

Der Gemeinderat plant deshalb, das Gemeindehaus für rund 2,58 Millionen Franken komplett zu sanieren. Über den Sonderkredit können die Stimmbürger am 9. Februar an der Urne befinden. Bereits am vergangenen Donnerstagabend hat eine Orientierungsveranstaltung stattgefunden. Die Anwesenden seien dem Vorhaben grundsätzlich positiv gegenüber gestanden, sagt CVP-Gemeinderat Wendelin Emmenegger-Grüter vom Ressort Finanzen/Bau, Infrastruktur und Verkehr. Für Diskussionen habe einzig die Materialisierung der Fassade gesorgt.

Weisstanne aus dem Entlebuch für Fassade

Gemäss der Abstimmungsbotschaft soll diese aus regionalem Holz gebaut werden. Emmenegger versichert: «Wenn möglich, soll Entlebucher Weisstanne verwendet werden. Dies werden wir entsprechend ausschreiben.» Um die Farbe auch über die Jahre möglichst beibehalten zu können, soll das Holz zudem druckimprägniert und mit einer Ölfarbe versehen werden.

Mit der Holzfassade werden nicht nur regionales Material berücksichtigt und dem Gemeindehaus ein neues Gesicht gegeben, sondern das Gebäude wird auch energietechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich ist auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage geplant.

Aufstockung für zusätzliche Büros

Ebenso augenfällig wird die vorgesehene Aufstockung des nördlichen Gebäudeteils sein. Diese sei nötig, weil die Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren um rund elf Prozent gewachsen ist. Entsprechend grösser wurde die Verwaltung, nicht zuletzt auch wegen des Wechsels des Führungsmodells im Jahr 2016. Vorgesehen sind im neuen Stockwerk ein grosses Sitzungszimmer, ein Reservebüro sowie ein Aufenthaltsraum für das Personal. «Mit dem Ausbau reagieren wir einerseits auf das Wachstum der vergangenen Jahre und schaffen andererseits Reserven für die Zukunft», sagt Emmenegger.

Die Sanierung sei auch dahingehend dringend notwendig, weil das Gebäude derzeit nicht gänzlich mit dem Rollstuhl zugänglich ist. Ein Lift im Innern des Hauses soll das ändern. Dies sei gleichzeitig der grösste Eingriff in die bestehende Bausubstanz; die Disposition der Büroräume sowie die Eingangshalle würden ansonsten beibehalten. Eine Änderung erfährt jedoch die Umgebung des Hauses. Dort sind unter anderem zehn neue Parkplätze sowie ein IV-Parkplatz vorgesehen, wie die untenstehende Visualisierung zeigt.

Abriss und Neubau wäre fast doppelt so teuer

Mit dem nun vorliegenden Projekt soll die lange Mängelliste am Gemeindehaus also behoben und zudem zusätzlicher Platz geschaffen werden. Damit ist für Wendelin Emmenegger klar: Die Totalsanierung erfüllt alle Anforderungen. Deshalb wurde diese Variante auch einem Abriss und Neubau vorgezogen. «Dies hätte uns rund zwei Millionen Franken Mehrkosten beschert», sagt der Bauvorsteher.

Segnen die Stimmbürger den Sonderkredit in gut zwei Wochen ab, geht es Schlag auf Schlag: Die Bauarbeiten sollen Mitte Juni starten. Während der rund sechsmonatigen Bauzeit zügelt die Verwaltung in provisorisch zu errichtende Container in unmittelbarer Nähe des Gemeindehauses. Das Baugesuch für die Container werde gleichzeitig mit jenem für die Sanierung eingereicht. Läuft alles nach Plan, wird das neue Gemeindehaus Mitte Dezember 2020 eröffnen.

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