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Luzern

Rettung in letzter Sekunde: Kanton Luzern hat gegen 20'000 Fische umgesiedelt

Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit musste die kantonale Fischereiaufsicht 40 Mal in Luzerner Regionen zu Notabfischungen ausrücken. Dies auf einer Strecke von 30 Kilometern.
Philipp Amrein (links), Erwin Dahinden und Heinz Stalder (rechts) fangen Fische in einem Bach aufgrund von Wasser- und Sauerstoffmangel und bringen sie in die Kleine Emme. (Bild: Luzerner Zeitung (Schüpfheim, 23. Juli 2018))

In den Monaten Juli und August hat die kantonale Fischereiaufsicht zusammen mit freiwilligen Helferinnen und Helfern auf einer Strecke von 30 Kilometern Notabfischungen durchgeführt. Zwischen 15'000 und 20'000 Fische seien so vor dem Verenden gerettet worden, heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei vom Montag.

Insgesamt kam es zu 40 Einsätzen, in praktisch allen Regionen des Kantons Luzern. So etwa im Entlebuch, im Napfgebiet, im Seetal und in der Agglomeration Luzern. Die Fische wurden mit einem Elektrofischfanggerät und einem Netz eingefangen und im Gewässerverlauf an Stellen mit ausreichender Wasserführung wieder freigelassen. Mitarbeitende der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald leisteten 136 Stunden für diese Notabfischungen. Hinzu kamen 30 Stunden für die Bearbeitung von Anfragen seitens Bevölkerung und Medien.

Fischereiverband dankt der Basis

Der Fischereiverband des Kantons Luzern war sehr froh über die Bemühungen der Amtsstelle und die «immense Freiwilligenarbeit», wie er am Montag in einer Mitteilung schreibt. «Philipp Amrein und Thomas Küng vom Fachbereich Jagd und Fischerei bei der Dienststelle Landwirtschaft und Wald haben einen super Job gemacht», wird Markus Fischer, Präsident des Fischereiverbandes, zitiert. «Wir haben hautnah mitbekommen, wie praktisch Tag und Nacht Abfischungen vorgenommen worden sind.»

Der kantonale Dachverband der Luzerner Fischer dankt auch der eigenen Basis. Anglerinnen und Angler der lokalen Pachtvereinigungen hätten in den heissen letzten Wochen die Entwicklung an ihren Bächen aufmerksam beobachtet und sich bei absehbaren Austrocknungen gemeldet. «Fische zu fangen, war kein Thema mehr. Es ging nur noch darum, Fische zu retten.» Dies zeige, dass «Hegen und Pflegen» an der Basis gelebt werde. «Ich bin stolz, was wir in diesen schwierigen Wochen gemeinsam als Kanton, Fischereivereine und Fischereiverband erreichen konnten», so Markus Fischer.

Situation hat sich leicht entschärft

Aufgrund des langanhaltend trockenen und heissen Wetters sind die Wasserstände vieler Fliessgewässer stark gesunken. Viele Bäche sind streckenweise oder sogar ganz ausgetrocknet. Für die Fische sind sowohl tiefe Pegelstände wie auch hohe Wassertemperaturen eine Bedrohung und lösen Stress aus. Inzwischen hat sich die Situation trotz anhaltend hoher Temperaturen durch lokale Niederschläge in einigen Gewässern etwas entschärft. Zurzeit müssen keine Notabfischungen vorgenommen werden.

(pd/fi)

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