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Luzern

Parlament nimmt Planungsbericht über die psychiatrische Versorgung zustimmend zur Kenntnis

Der Luzerner Kantonsrat befürwortet die Massnahmen zu einer besseren kantonalen psychiatrischen Versorgung. Weiter stimmt er einem Postulat zu, in dem ein Stellenausbau gefordert wird.
(Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 22. April 2021))

Livia Fischer

107 Seiten lang ist er, der Planungsbericht der Regierung über die psychiatrische Versorgung im Kanton Luzern. Er zeigt den heutigen Stand, Trends und Herausforderungen, den künftigen Bedarf und entsprechende Massnahmen, die ab nächstem Jahr umgesetzt werden sollen, auf. Zu letzteren gehören vordergründig die Finanzierung im ambulanten Bereich, der Abbau von Wartezeiten in den Ambulatorien, der Ausbau von Fachsprechstunden in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie ein Konzept für ein Kriseninterventionszentrum. Über den Entwurf der Exekutive hat das Kantonsparlament am Montag befunden und ihn zustimmend zur Kenntnis genommen.

Zur Diskussion standen auch fünf Anträge der Kommission für Gesundheit, Arbeit und soziale Sicherheit (GASK). Sie fordert ergänzend: «Der Kanton nutzt das Potenzial privater qualifizierter Angebote, die Kinder, Jugendliche und Familien entlasten, bis die langen Wartezeiten bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie abgebaut sind.» Erweitert werden solle der Planungsbericht auch mit der Bemerkung, dass überprüft werde, «welche psychotherapeutischen Leistungen erbracht und wie diese bisher abgegolten werden». Hier solle die Regierung zudem «einen Weg für eine künftig bessere Finanzierung» aufzeigen.

Weiter merkt die GASK an, bei der Erarbeitung des Konzepts fürs Kriseninterventionszentrum sollen auch einschlägige Fachstellen einbezogen werden. Ebenfalls sei zu prüfen, wie die schulunterstützenden Dienste mehr Entlastung bieten können. Der letzte Antrag lautet: «Der Kanton soll Angebote für die Beratung der Angehörigen bereitstellen.» Das Parlament hat allen Anträgen – oft einstimmig – zugestimmt.

Fünf weitere Vollzeitstellen sollen geschaffen werden

Nicht aber jenen von SVP-Kantonsrat Bernhard Steiner (Entlebuch) und dem von Pia Engler (SP, Kriens). Steiner verlangte die Unterstützung des Kantons hinsichtlich Verbesserungen in der ärztlichen Ausbildung, etwa die Lockerung des «Numerus clausus». So solle ermöglicht werden, genügend Psychiaterinnen und Psychiater auszubilden. Engler wiederum wollte, dass der Kanton Massnahmen ergreift, um den Fachkräftemangel im Bereich der psychiatrischen Versorgung zu beheben und entsprechende Mittel zur Verfügung stellt.

Mehr Erfolg hatte die SP-Politikerin mit ihrem Postulat, in dem sie fordert, dass die Ambulatorien der Luzerner Psychiatrie mit fünf weiteren Vollzeitstellen für ärztliches und therapeutisches Personal ausgestattet werden sollen. Die finanzielle Sicherung soll über die Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen erfolgen. Das Parlament folgte der Empfehlung der Regierung und befürwortete den Vorstoss der Krienserin einstimmig.

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