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Luzern

Stadt will Schwimmen in der Reuss sicherer machen

Schwimmen in der Reuss ist beliebt, aber auch gefährlich. Daher will die Stadt zwei neue Ein- und Ausstiegsstellen installieren sowie eine Flusskarte realisieren. Im Moment sollte man in der Reuss aber gar nicht schwimmen gehen.
Schwimmen in der Reuss ist beliebt. (Bild: Philipp Schmidli, Luzern, 2. August 2018)
Eine Übersicht der Ein- und Ausstiegsstellen entlang der Reuss (Bild: PD)

Fabienne Mühlemann

Es hat lange gedauert, doch nun scheint der Sommer endlich angekommen zu sein. Die Temperaturen steigen, die Ferien nahen. Da gönnt sich der eine oder andere am Wochenende oder nach einem strengen Arbeitstag gerne eine Abkühlung.

Das Schwimmen in der Reuss ist beliebt, birgt aber auch viele Gefahren. «Die Reuss kann sich täglich anders präsentieren. Wo das Wasser an einem Tag an einer bestimmten Stelle völlig ruhig und knietief verläuft, kann es am anderen Tag bis zum Bauchnabel und mit viel Zug durchfliessen», sagt Maurice Illi, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern. Unerfahrene Flussschwimmer unterschätzen teilweise auch die Strömung. Der aktuell hohe Wasserpegel samt Treibholz und die kalten Wassertemperaturen um die 13 Grad in der Reuss verschärfen die Situation laut Illi deutlich.

Die SLRG rät daher, im Moment nicht in der Reuss zu baden. «Unter der Autobahnbrücke hat man jetzt nur sehr wenig Platz. Das Unterqueren ist daher lebensgefährlich», sagt Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki. Wagt man doch einen Sprung ins Wasser, sollte man die Einstiegsstelle Sentimatt nutzen und das Wasser bei der alten Fähre rechts oder links verlassen.

Zwei neue Ein- und Ausstiegsstellen

Wegen diesen Gefahren will die Stadt weitere Massnahmen zur Sicherheit für Schwimmende in der Reuss vornehmen. Aktuell liegt ein Baugesuch für zwei zusätzliche Ein- und Ausstiegsstellen entlang des Xylophonwegs und in der Nähe der St. Karli-Kirche auf der rechten Reussseite vor. «Die gesamte Strecke von der Sentimatt bis zum Reusszopf ist recht lang. Muss jemand aufgrund von Unwohlsein oder Müdigkeit mittendrin aus der Reuss aussteigen, kann er dies bald viel einfacher tun», erklärt Merki.

Wenn die Ein- und Ausstiegsstellen installiert sind, soll eine Flusskarte «Reuss» mit allen wichtigen Informationen realisiert werden. Auf dieser sind die gesamte zum Schwimmen empfohlene Strecke samt allen Sicherheitsmassnahmen sowie auch schützenswerte Naturzonen und die Übungsabschnitte der Pontoniere eingezeichnet. Die Karte soll auf der Webseite der Stadt und in den Medien publiziert werden, auch eine App ist angedacht. Für die neuen Massnahmen hat die Stadt 50'000 Franken budgetiert.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Stadt schon Massnahmen für die Sicherheit beim Schwimmen in der Reuss umgesetzt. So wurden 26 rote Kästen mit Rettungsmaterial entlang der Reuss installiert und Signaltafeln angebracht.

Ratschläge und Hinweise für das Schwimmen in der Reuss

  • Baden und Schwimmen in öffentlichen Gewässern geschieht auf eigene Verantwortung.
  • Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
  • Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser.
  • Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
  • Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit.
  • Nicht in trübe Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.
  • Luftmatratzen gehören nicht ins tiefe Wasser – sie bieten keine Sicherheit.
  • Lange Strecken nie alleine schwimmen – auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
  • Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt darin sein – Unterkühlung führt oft zu Muskelkrämpfen.
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