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Luzern

So will diese Jungunternehmerin von der Coronakrise profitieren

Seit mittlerweile 20 Jahren versorgt die «Twiny Station» in der Rössligasse hungrige Schnell-Esser mit den stadtbekannten Baguette-Sandwiches. Nach 18 Jahren haben Jakob und Suham Adlun im Sommer 2019 ihre «Twiny Station» an Tochter Nadia übergeben. Diese hat Grosses vor – trotz oder gerade wegen der Pandemie.
Die Luzerner Sandwich-Königin «Twiny Station» ist zurück – mit einem neuen Auftritt. Im Bild Co-Inhaberin und Geschäftsführerin Nadia Adlun vor ihrem Take-away an der Rössligasse in der Luzerner Altstadt.  (Bild: Dominik Wunderli (Luzern, Februar 2021) )
Die geschlossene «Twiny Station» in der Luzerner Altstadt während des ersten Lockdowns. Doch das Plakat macht Mut: «Es wir alles wieder gut!» (Bild: Leserreporter (Luzern, 27. März 2020))
Neue Ideen für ein altes Take-away: Co-Inhaberin und Geschäftsführerin Nadia Adlun vor ihrer «Twiny Station» an der Rössligasse 13 in der Luzerner Altstadt. (Bild: Dominik Wunderli (Luzern, Februar 2021))

David von Moos

Vor knapp zwei Jahren wechselte bei einem der kleinsten, aber bekanntesten Geschäfte in der Stadt Luzern die Leitung:

«Ich war damals gerade von einer Weltreise zurück. Mein Vater erreichte das Pensionsalter und suchte schon länger nach einer Nachfolgelösung für sein Geschäft. Es hat damals einfach alles gepasst», so Nadia Adlun. Und betont:

«Für mich war das eine Herzensangelegenheit. Schon im Alter von 16 Jahren habe ich immer gerne im Laden ausgeholfen.»

Doch kaum hatte die 35-jährige Tourismusfachfrau die Geschäftsführung des Take-aways mit zehn Angestellten von ihrem Vater Jakob Adlun übernommen, wartete mit der Coronapandemie die erste grosse Herausforderung auf die frischgebackene Jungunternehmerin:

Adlun spricht von einer schwierigen Zeit: «Der erste Lockdown brachte viel Ungewissheiten mit sich.» Auf Entlassungen habe man dank teilweiser Kurzarbeit glücklicherweise verzichten können.

Nach einem Lichtblick zwischen Mai und Dezember des vergangenen Jahres schlug die Pandemie dann erneut zu. Die Verschärfungen der Coronamassnahmen vor Weihnachten zwangen Adlun gar zur vorübergehenden Schliessung der «Twiny Station», obwohl man als Take-away-Betrieb eigentlich hätte offen bleiben können: «Die Stadt war praktisch wieder komplett ausgestorben. Unter diesen Umständen weiterzumachen, wäre ein zu grosses Risiko gewesen.»

Einen Lieferdienst einzurichten, sei trotz mehrfachen Kundenwunsches kein Thema gewesen. «Bei der Qualität will ich keine Abstriche machen. Nur ein frisches Baguette-Sandwich macht beim Reinbeissen Freude.»

Im Moment sind die Läden der stadtbekannten Imbissbude an der Rössligasse 13 zwar immer noch geschlossen. Doch im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung am 1. März auf Hochtouren. Die neugestaltete Website verrät zwar noch nicht wirklich viel. Etwas mehr Informationen gibt es dafür auf Facebook:

Doch warum wagt ein Geschäft, das sich seit 20 Jahren erfolgreich im schnelllebigen Take-away-Markt behauptet, mitten in der Krise einen Neuauftritt? «Wir wollten das eigentlich schon letztes Jahr machen, dann aber ist uns das Coronavirus dazwischengekommen», erklärt Nadia Adlun. So habe man die Coronakrise für ein umfassendes Redesign genutzt. «Wir hatten fünf verschiedene Schriftarten am Schaufenster, und das in diversen Farben. Ich wollte endlich einen Wiedererkennungswert für unsere Arbeit, eine Marke, etwas, womit wir uns identifizieren und präsentieren können.»

Vom neuen von der jungen Luzerner Agentur Hurrah gestalteten Auftritt erhofft sich die Inhaberin und Geschäftsführerin einiges. «Bis jetzt konnten wir mit unseren Kunden nur über die Ladentheke am Fenster in Kontakt treten. Dank dem neuen Logo können wir das nun auch auf Social Media tun.» Man wolle Kundinnen und Kunden zur Interaktion einladen und mit ihnen in Verbindung bleiben. «Deshalb auch das freche gelbe Logo, das auffällt. Ein richtiger Eyecatcher – schliesslich isst das Auge immer mit.»

Nicht nur das Logo soll der alten «Twiny Station» neuen Schwung verleihen, sondern auch frische Ideen, betont Adlun. «Gerade erst haben wir ein veganes Sandwich kreiert.» Und auch Pläne für eine Zusammenarbeit mit anderen Betrieben gebe es. Überstürzen wolle man aber nichts: «Im Moment kommt schön eins nach dem andern.»

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