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Luzern

Luzerner Altstadt: Auf Optik Knüsel folgt Kofler Mode

In der Luzerner Töpferstrasse kommt es zu einem Branchenwechsel von Optik zu Mode. Und am Grendel zieht die nächste Luxusmarke ein.
Carmen und Markus Knüsel mit Hündin Kessy auf der Töpferstrasse vor ihrem Geschäft. (Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 24. Januar 2020))

Sandra Monika Ziegler

Sandra Monika Ziegler

«Es gibt keinen vielfältigeren und spannenderen Beruf als der unsrige», schwärmen Carmen und Markus Knüsel. Beide Ehepartner haben den Beruf des Optikers gewählt. Vor 34 Jahren haben sich die beiden selbstständig gemacht: Knüsel Optik eröffnete 1986 in Luzern im Löwencenter und zog dann im Jahr 1995 an die Töpferstrasse. Trotz der Leidenschaft für ihr Metier ist am 21. März Schluss damit. Der Mietvertrag läuft aus und der Zeitpunkt ist ideal, um in den Ruhestand zu gehen. Ganz ruhig wird es aber nicht, doch dazu später.

Der Erfolg hat seinen Preis Übrigens: Kennen gelernt haben sich die beiden Augenoptiker auch über ihre Arbeit. Bei Carmen Knüsel (64) stand bei der Berufswahl das Handwerkliche im Vordergrund: «Mein Vater brachte mich auf die Idee, in die Optikerbranche einzusteigen, und suchte auch gleich eine Lehrstelle.» Bei Markus Knüsel (60) war die Selbstständigkeit das treibende Motiv: «Die damalige Berufsberaterin brachte mich auf die Idee, zum Thema stand auch noch der Instrumentenbau.»

So kam es, dass sich zwei getroffen haben, die ihren Beruf mit viel Herzblut Seite an Seite ausüben. Das sei auch die Grundlage für ein erfolgreiches Geschäft, so Markus Knüsel: «Es geht nur zu zweit. Allein ist das nicht zu machen.» Der Beruf erfordere viel Engagement und kompromisslosen Einsatz. Nach der vierjährigen Lehre und der Berufsmatura kommt noch ein dreijähriges Studium dazu.

«Die ersten sieben Jahre waren wir sechs Tage die Woche am Arbeiten. Ferien gab es keine, schliesslich hatten wir Schulden zu begleichen», erzählt Carmen Knüsel. Wer nicht mit Haut, Haaren und Geld sich engagieren will, sei auf verlorenem Posten. Die heute vielgepriesene Work-Life-Balance und Selbstständigkeit seien nicht unter einen Hut zu packen, so das Optikerpaar.

Das habe denn auch die Nachfolgesuche erschwert, aber nicht nur. Sie hatten unter den vielen Interessenten einen, der es eventuell hätte stemmen können, doch dieser sei dann abgesprungen. «Die Mietzinspolitik in der Stadt hat ihn als jungen, unabhängigen Optiker quasi ausgebremst. Und der Vermieter war nicht bereit, über den Zins zu verhandeln. Die finanzielle Belastung für einen Neustart wäre zu gross gewesen.»

Zusammenarbeit mit anderem Optiker

Somit mussten sie eine andere Zukunft aufgleisen. Mit Neuseh’land Optik an der Seehofstrasse fanden sie die passende Lösung. «Das Geschäft ist in der Nähe, nur zweimal um die Ecke, und hat die gleiche Philosophie wie wir. Unsere Kunden haben dort die Garantie, die Serviceleistungen in gleicher Qualität wie bei uns weiter zu bekommen», sagt Knüsel. Markus Knüsel wird auf Voranmeldung die Kundschaft später auch an der Seehofstrasse bedienen.

Die langjährigen Mitarbeiterinnen brechen ebenfalls zu neuen Ufern auf. Eine wird sich an der Fachhochschule für Augenoptik und Optometrie weiterbilden, eine Augenoptikerin wird als Bäuerin aktiv und die dritte wird ab April zu Neuseh’land Optik wechseln. Bevor die letzten Gläser und Gestelle über den Ladentisch gehen, wird ab 1. Februar ausverkauft.

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