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Luzern

Krienser SP strebt linke Mehrheit im Stadtrat an

Der SP-Wahlkampfausschuss will 2020 zwei Personen ins Stadtratsrennen schicken. SVP und FDP könnten dem Beispiel folgen. Zudem geben die Grünen bekannt, mit wem sie antreten wollen.
So setzt sich der Krienser Stadtrat heute zusammen (von links): Franco Faé (CVP), Cyrill Wiget (Grüne), Lothar Sidler (CVP), Judith Luthiger (SP) und Matthias Senn (FDP). Rechts ist Stadtschreiber Guido Solari zu sehen. (Bild: Philipp Schmidli, Kriens, 21. Dezember 2018)
Maurus Frey. (Bild: PD)
 Yvette Estermann. (Bild: Manuela Jans-Koch)

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Stefan Dähler

Kriens steht eine spannende Wahl bevor. Zwar treten 2020 ausser Stadtpräsident Cyrill Wiget (Grüne) alle Stadträte nochmals an. Doch im Gegensatz zu 2016 gehen nun mehrere Parteien in die Offensive.

So die SP. «Der Wahlausschluss schlägt den Mitgliedern für die Wahlen 2020 ein Zweierticket vor», sagt Präsident Raphael Spörri auf Anfrage. Wer die zweite Person neben Bildungsvorsteherin Judith Luthiger sein wird und ob die SP auch das Stadtpräsidium anstrebt, kommuniziert die Partei noch nicht. «Wir wollen zuerst die Zustimmung der Mitglieder einholen. Dazu haben wir am 27. August unsere Nominationsversammlung», begründet Spörri.

Bekannte Personen gäbe es einige, etwa Kantonsrat Peter Fässler, Fraktionschef Cla Büchi oder Spörri selbst, der 2016 Einwohnerratspräsident war. Der Wahlausschuss begründet das Zweierticket mit dem guten Abschneiden an den Kantonsratswahlen. «Rot-Grün holte in Kriens 43 Prozent», sagt Spörri. Das entspräche aber eher der aktuellen Vertretung mit zwei von fünf Sitzen. Spörri:

«Rot-Grün ist im Aufwind und es
ist an der Zeit, diesen zu nutzen.»

Und weiter: «Wir streben eine linke Mehrheit im Stadtrat an.» Besteht nicht das Risiko, dass die SP stattdessen den Sitz der Grünen wegschnappt? «Cyrill Wiget hat gute Arbeit geleistet und der grüne Stadtratssitz ist in der Bevölkerung akzeptiert», sagt Spörri. «Ausserdem wollen wir der Bevölkerung eine Auswahl bieten.» Anders als 2016, als nur die fünf Bisherigen antraten.

Maurus Frey soll Wigets Sitz verteidigen

Die angesprochenen Grünen sind inzwischen auch einen Schritt weiter. «Die Findungskommission schlägt Maurus Frey als Kandidaten vor», sagt Präsident Erich Tschümperlin. Die Parteiversammlung entscheidet am 31. Oktober definitiv. Frey ist Präsident der Grünen Kanton Luzern und ehemaliger Einwohnerrat. Mit dem 37-Jährigen haben die Grünen wie angekündigt einen eher jungen Kandidaten gefunden. Doch schmälert das Zweierticket der SP nicht die Chancen der Grünen? «Das Risiko besteht, doch da auch die SVP antritt, wird es ohnehin kein Start-Ziel-Sieg», sagt Tschümperlin. «Wir schauen mal, wer alles antritt und was der erste Wahlgang bringt. Ich persönlich begrüsse, dass es eine grössere Auswahl gibt. Dem Stadtrat täte eine Erneuerung gut, es braucht einen Generationenwechsel.»

Auch SVP und FDP erwägen Zweierticket

Überrascht vom Zweierticket der SP ist man bei der SVP, die den 2015 verloren gegangenen Stadtratssitz zurückholen will. «Die SP scheint nicht allzu viel von der Konkordanz zu halten», sagt Wahlkampfleiter Peter Portmann. «Aber es ist natürlich ihr gutes Recht, es zu versuchen.»

Die SVP selbst wird mit National- und Einwohnerrätin Yvette Estermann antreten. «Wir erwägen aber noch eine zweite Kandidatur», so Portmann. Dabei gehe es nicht darum, zwei Sitze zu holen, das sei nicht realistisch. Auch schätze man die Chancen Estermanns als sehr gut ein. «Wir wollen aber noch einer jüngeren Person die Chance geben.» Wer das sein wird, sei noch offen, der Entscheid fällt an der Nominationsversammlung am 18. November. Nehmen sich die SVP-Aspiranten aber nicht gegenseitig Stimmen weg? «Es wird ziemlich sicher einen zweiten Wahlgang geben, und dann werden wir uns auf eine Person einigen», sagt Portmann.

Möglich ist zudem, dass auch die FDP neben Bauvorsteher Matthias Senn eine zweite Person nominiert. Entschieden sei noch nichts, sagt Präsident Robert Marty. Die CVP wird «nur» die beiden Bisherigen Franco Faé und Lothar Sidler ins Rennen schicken, so Präsidentin Christine Kaufmann.

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