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Luzern

Juso und Junge Grüne wollen in den Luzerner Stadtrat – eine Konkurrenz für die SP?

Skandar Khan (Juso) und Jona Studhalter (JG) treten beide zum zweiten Wahlgang an. Ihre Kandidatur sei nicht gegen Judith Dörflinger (SP) gerichtet, sagen sie – im Gegenteil.
Die beiden Jungpolitiker Jona Studhalter (Junge Grüne, links) und Skandar Khan (Juso) kandidieren am 28. Juni erneut für den Luzerner Stadtrat.  (Bilder: Manuela Jans-Koch und Corinne Glanzmann)

Robert Knobel

Robert Knobel

Bei den Luzerner Stadtratswahlen Ende März landeten die beiden Jungpolitiker Jona Studhalter (Junge Grüne, 24) und Skandar Khan (Juso, 22) auf den Plätzen 7 und 8:

Beide haben beschlossen, im zweiten Wahlgang am 28. Juni nochmals anzutreten. Sie konkurrieren dabei mit

  • Manuela Jost, GLP
  • Franziska Bitzi, CVP
  • Judith Dörflinger, SP
  • Silvio Bonzanigo und Ruedi Schweizer (parteilos).

Zwei junge Linke im Rennen um zwei vakante Stadtratssitze: Werden sie mit ihrer Kandidatur nicht die SP-Kandidatin Judith Dörflinger schwächen? Weshalb haben sich Juso und Junge Grüne nicht wenigstens auf eine gemeinsame Kandidatur geeinigt? Beide begründen dies mit ihrem Abschneiden im ersten Wahlgang: «Mit 1500 Stimmen hinter einer Bisherigen muss ich mich nicht verstecken», sagt Jona Studhalter. Auch Skandar Khan spricht von einem «Achtungserfolg für die Junge Linke». Natürlich habe man viele Berührungspunkte, aber dennoch unterschiedliche Schwerpunkte. «Während ich mich in erster Linie für eine nachhaltige Wohnraumpolitik einsetze und die sozialen Probleme fokussiere, stellt Jona die Klimaneutralität der Stadt Luzern ins Zentrum», sagt Khan und fügt hinzu: «Wichtig ist, dass wir beide unsere Themen lancieren können und damit den öffentlichen Diskurs stärken.» Jona Studhalter sagt, man wolle auch signalisieren, «dass Junge mitreden wollen und der Stadtrat keine Ü45-Party sein muss».

«Wer Jung und Grün wählt, wählt auch Judith Dörflinger»

Dass sie Judith Dörflinger Stimmen wegnehmen werden, glauben die beiden nicht. Studhalter sagt: «Wir Jungen Grünen unterstützen Judith Dörflinger und wollen auch sie im Stadtrat sehen. Wer Jung und Grün wählt, wählt auch Judith Dörflinger.» Tatsächlich sind auf der Wahlliste der Jungen Grünen Studhalter und Dörflinger aufgeführt, nicht aber Skandar Khan. Umgekehrt empfiehlt die Juso Skandar Khan und Dörflinger. Einen gemeinsamen Wahlvorschlag wollten die beiden Jungparteien bewusst nicht, weil es sonst eine reine Männerliste gegeben hätte. «Ich bin nicht bereit, in einem reinen Männergremium zu politisieren», sagt Jona Studhalter. Man sei zwar mit den beiden bisherigen Frauen im Stadtrat nicht zufrieden, wolle aber auch künftig eine weibliche Vertretung in der Stadtregierung – und dies müsse eben Judith Dörflinger sein.

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