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Luzern

Im Luzerner Schweizerhof buchen «sehr viele Romands» in diesen Tagen Hotelzimmer

Weil die Grenzen geschlossen sind, hoffen die Luzerner Hotels auf Schweizer Gäste – und tatsächlich: Sie kommen. Dank des guten Wetters haben viele kurzfristig noch gebucht.
Das Hotel Schweizerhof. (Bild: Boris Bürgisser (Luzern, 27. März 2019))

Simon Mathis

Luzerner Hotels setzen zurzeit auf Besucher aus der Schweiz – gezwungenermassen. Das scheint zu fruchten. So ist das Hotel Schweizerhof zu etwa 50 Prozent gefüllt. «Wir sind sehr positiv überrascht», sagt Mitinhaber Patrick Hauser auf Anfrage. «Wohl auch dank des Wetters sind sehr viele kurzfristige Buchungen eingegangen.» In einem normalen Jahr wäre das Hotel zwar zu dieser Zeit ganz voll. «Doch wir wollen dem nicht nachtrauern, sondern das Beste aus der Situation machen», so Hauser.

Auch für die kommenden verlängerten Wochenenden kämen Buchungen rein. Die Gäste stammen alle aus der Schweiz. «Was auffällt, ist, dass sehr viele Romands darunter sind», sagt Patrick Hauser.

Noch immer sind viele grosse Hotels geschlossen

Wie sich die Besucherzahlen seit den Lockerungen am 11.Mai entwickelt haben, lässt sich noch nicht beziffern. In der Restauration liege man etwa bei 50 Prozent Auslastung im Vergleich zum Vorjahr, sagt Conrad Meier, Präsident von Luzern Hotels und Direktor des «Grand Hotel Europe». Aber: «Die Auslastung der Hotelkapazitäten in Luzern ist im Vorjahresvergleich weiterhin sehr tief», betont er. Auch müsse man bedenken, dass grössere Häuser wie das «Astoria», «Radisson Blu», «Ameron Flora» und das «Grand Hotel Europe» aktuell noch gar nicht geöffnet seien. Laut Meier verzeichnen die offenen Hotels vor allem an den Wochenenden eine höhere Nachfrage nach Zimmern. «Erfreulicherweise stellen wir fest, dass bei vielen Gästen das Verlangen, sich in einem schönen Hotel oder in einem Restaurationsbetrieb verwöhnen zu lassen, vorhanden ist», so Meier und fügt an:

«Die Gäste sind auch bereit, für Qualität zu bezahlen.»

Von den Hotelbetrieben rund um den Vierwaldstättersee hört Meier einen positiven Trend der Buchungsanfragen: «Die Zuversicht ist gross, dass auch in den kommenden Tagen nach Auffahrt und Pfingsten viele Buchungen für die Sommermonate eingehen.» Besonders gefragt seien Angebote wie Wandern, Velofahren, Biken und die Natur mit der Familie zu geniessen.

Appell an die Zentralschweizer

Rosig sieht die Zukunft trotzdem nicht aus. Conrad Meier hält fest: «Bis mindestens Mitte Juni sind wir ausschliesslich auf den Schweizer Markt angewiesen.» Deshalb appelliert er an die Einheimischen, möglichst Mund-zu-Mund-Propaganda für Ferien in der Region Zentralschweiz zu machen. Sollten im Juni dann wie geplant die Grenzen öffnen, wolle man in den umliegenden Ländern wie Deutschland und Frankreich Gäste zu einem Aufenthalt in Luzern motivieren.

«Sollten die Coronafallzahlen weiterhin sehr gering sein, blicken wir ‹optimistisch› in die Monate Juli und August», sagt Meier und ergänzt, wie wichtig es sei, dass die Schifffahrt und die Bergbahnen ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen: «Sie verstärken die Kette an Attraktivität in der ganzen Region Zentralschweiz erheblich.» Für einen guten und gesunden Schweizer Tourismus sei die gesamte Wertschöpfungskette nötig.

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