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Weinbau

Im Kanton Luzern gibt's 2017 wenig, dafür guten Wein

Die Traubenernte im Kanton Luzern ist so gering ausgefallen wie seit dreissig Jahren nicht mehr. Grund dafür ist der Frost Ende April. Nicht geschadet hat dieser hingegen der Qualität des Weins: Diese schneidet überdurchschnittlich gut ab.

Die Luzerner Winzerinnen und Winzer hätten ein unvergessliches Weinjahr hinter sich, teilte die Luzerner Dienststelle Landwirtschaft und Wald am Donnerstag mit. Ein früher Austrieb sei durch die Frostnacht vom 20. April abrupt gestoppt worden: 90 Prozent der jungen Triebe erfroren.

Weitere drei Frostnächte folgten, danach stand die Vegetation drei Wochen still. Erst Mitte Mai erfolgte der Wiederaustrieb. Mitte Juni und somit zehn Tage früher als im Vorjahr standen die Reben in voller Blüte. "Dies überraschte selbst Experten", schreibt die Dienststelle.

Der Sommer brachte viel Sonnenschein und genügend Regen. Dies förderte zwar die Reife, aber auch die Fäulnis. Anfang September begann dann die Weinlese, die grossmehrheitlich bis Ende Monat stattfand. Vom goldenen Oktober konnten nur noch die spät reifenden roten Sorten profitieren.

Die Weinlese im Kanton Luzern war Mitte Oktober abgeschlossen. Beim Blauburgunder wurden im Durchschnitt 92 Grad Öchsle (Vorjahr: 90,6), beim Riesling-Silvaner 76,6 Grad (75,5) gemessen. Den höchsten Wert erreichte die robuste Frühsorte Solaris mit 99,1 Grad.

Die gemessenen Zuckergehalte befinden sich leicht über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Weinjahre und leicht über dem Durchschnitt der Mittellandkantone. Die hohen Werte des Topjahrgangs 2015 wurden nur in einzelnen Sorten und Lagen erreicht.

Mit 245 Tonnen Trauben wurden nur gerade 65 Prozent des Vorjahres geerntet. Mit 400 Gramm pro Quadratmeter (Vorjahr: 676) entspreche dies dem tiefsten Flächenertrag seit 1987, liege aber im Durchschnitt der Mittellandkantone, heisst es weiter. Der Anteil der weissen Trauben ist mit 135 Tonnen deutlich höher als jener der roten Trauben mit 110 Tonnen. 95 Prozent der Menge wird zu Weinen mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung "AOC Luzern" verarbeitet.

Die Weinlesekontrolle der Dienststelle Landwirtschaft und Wald erfasste 45 Sorten auf einer Fläche von 61 Hektaren. Im Vorjahr waren es noch 58 Hektaren. Erhoben wurden 48 Betriebe. (sda)

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