notifications
Luzern

Horwer PH-Absolventin hat in ihrer Bachelorarbeit Unterschiede zwischen den Schulwegen von Stadt- und Landkindern beobachtet

Die Horwer PH-Absolventin Michaela Kaufmann (25) wollte in ihrer Bachelorarbeit herausfinden, welche Chancen sich aus den unterschiedlichen Schulwegen ergeben. Das hat sie dabei herausgefunden.
Für Michaela Kaufmann war der Schulweg immer «ein riesiges Erlebnis».
(Bild: Eveline Beerkircher (Luzern, 4. August 2020))

Fabienne Mühlemann

Mit dem Schulbus, dem Velo, zu Fuss – oder doch lieber im Auto mit der Mutter? Wie der Schulweg eines Kindes aussieht, hängt stark vom Wohnort, aber auch von den Eltern ab. So sammeln Stadt- und Landkinder unterschiedliche Erfahrungen auf dem Weg zur Schule. Diesem Thema hat sich die Horwerin Michaela Kaufmann, frischgebackene Absolventin an der Pädagogischen Hochschule (PH) Luzern, angenommen. In ihrer Bachelorarbeit wollte sie herausfinden, wie sich der Schulweg von Stadt- und Landkindern unterscheidet und welche Chancen sich aus den unterschiedlichen Wegen ergeben.

Dazu hat sie zwei Kinder – eines mit einem ländlichen Schulweg in Horw und eines aus der Stadt Luzern – mit der Videokamera nach Hause begleitet. Die beiden Primarschülerinnen der 5. Klasse sollten ihren Weg möglichst gewöhnlich absolvieren. Danach hat Kaufmann verschiedene Kategorien gebildet, denen sie die Sequenzen zuordnete. Ihr Fazit: Die Lernchancen sind in beiden Fällen gross.

Orientierung in der Stadt, Ruhe auf dem Land

Doch diese Chancen unterscheiden sich stark. «In der Stadt lernt das Kind zum Beispiel mehr in Sachen Orientierung. Denn dort gibt es viele Wege, die zum Schulhaus führen. Und fällt zum Beispiel ein Bus einmal aus, muss es selber eine Alternative finden», sagt Kaufmann. Auf dem Land hingegen gäbe es meist nur einen Weg. «Dafür wird hier mehr das Alleinsein gefördert. Die Kinder können auf dem Weg in Ruhe nachdenken», sagt sie.

Eine weitere Beobachtung war, dass sich auf dem Schulweg in der urbanen Gegend gleich viele Gelegenheiten, den Umgang mit Gefahren im Strassenverkehr zu erlernen, boten, wie auf dem Land. «Das Kind auf dem Land musste zuerst den Parkplatz vor der Schule mit dem Velo überqueren, wo viele Autos zu- und wegfuhren. Und auf den Landstrassen begegnete es Fussgängern, denen es ausweichen musste», sagt die 25-Jährige. In der Stadt Luzern musste dafür die Hauptstrasse überquert werden. Dafür biete der Weg auf dem Land mehr Gelegenheiten, Freundschaften zu knüpfen. «Während die Schülerin in Horw nach der Schule noch mit Freunden sprach und auf dem Nachhauseweg den Nachbarn antraf, setzte sich das Kind aus Luzern gleich in den Bus. Die soziale Interaktion fand dafür beim Bäcker statt», sagt Kaufmann.

Die Absolventin hält aber fest, dass die Resultate keine allgemeinen Schlüsse zulassen, denn dazu hätte sie eine grosse Anzahl an Schülern begleiten müssen, was den Rahmen der Arbeit gesprengt hätte. «Ausserdem hängt es schlussendlich auch vom Charakter und der Tagesform der Kinder ab, wie sie die Chancen durch den Schulweg nutzen», sagt Michaela Kaufmann. Trotzdem lasse sich festhalten: Die Lernchancen sind gross und die Unterschiede zwischen Stadt und Land vorhanden. Und für sie als angehende Lehrerin zeige die Arbeit, dass sich der Schulweg in den Unterricht einbinden lasse. «Beim Thema Wetter kann man die Kinder auf dem Weg zum Beispiel die Regenwürmer beobachten lassen. So können sie ihr Wissen gleich praktisch anwenden.» Ausserdem müsse man sich bewusst sein, dass der Schulweg auch einen Einfluss auf den Tag habe. «So tauschen sich einige Kinder mit ihren Freunden bereits auf dem Schulweg aus, während andere, die alleine kommen, diesen Austausch noch nachholen wollen», sagt Kaufmann.

Festlegen, welcher Schulweg für das Kind nun besser ist, möchte sie sich nicht. «Optimal ist, wenn der Schüler oder die Schülerin möglichst selbstständig anreist», sagt sie. Sie wisse, dass der Weg auch Gefahren berge und Eltern Angst vor Unfällen haben.

«Doch diese Gefahren können auch als Chancen angesehen werden. Das Kind lernt, selbstbewusst zu sein, in dem es Alltagssituationen alleine meistern kann.»

Schulweg als riesiges Erlebnis

Die Idee für die Arbeit kam ihr durch eigene Erfahrungen. Michaela Kaufmann wuchs als jüngstes von vier Kindern auf einem Bauernhof auf der Horwer Halbinsel auf. «Für mich war der Weg zur Schule in Kastanienbaum, welcher mit dem Velo rund 20 Minuten dauerte, ein riesiges Erlebnis.» Mit ihrer Nachbarin habe sie viele lustige Momente gehabt, wie zum Beispiel, wenn wieder mal die Velokette herausfiel. «Ich habe dadurch gemerkt, wie wertvoll ein Schulweg sein kann», sagt sie.

Für ihre Bachelorarbeit erhielt sie die Note B, was eine 5,5 bedeutet. «Das hätte ich nie erwartet, ich habe mich sehr darüber gefreut», so Kaufmann. Denn es sei ihre erste grössere Arbeit gewesen. Nach der Grundschule hatte sie eine Lehre als Fachfrau Betreuung Kind abgeschlossen, wo keine solch umfassende Arbeit nötig war. Und was passiert nun nach dem erfolgreichen Abschluss an der PH? «Ab dem neuen Schuljahr übernehme ich eine 5. und 6. Klasse in Sarnen im altersdurchmischten Lernen.» Eine neue Herausforderung, auf die sie sehr gespannt ist.

Das sind die Zentralschweizer Absolventen an der PH Luzern

Insgesamt 274 Studierende der Pädagogischen Hochschule Luzern haben ihre Bachelor- und Masterdiplome erhalten. Folgende Absolventinnen und Absolventen aus der Zentralschweiz waren erfolgreich:

Kindergarten/Unterstufe: Bernet Carmen, Ufhusen; Bucher Michelle, Baldegg; Bühler Ronya, Reiden; Dentler Gabriela, Rothenburg; Duss Seraina, Oberkirch; Elmiger Jeannine, Ballwil; Häfliger Michelle, Schlierbach; Hodel Lorena, Egolzwil; Käslin Sandra, Beckenried; Koch Melanie, Greppen; Kottmann Daniela, Gunzwil; Menz Michèle, Rothenburg; Müller-Flühler Anna, Eich; Röösli Elena, Schüpfheim; Schaller Diana, Sörenberg; Schmidli Olivia, Ebikon; Stöckli Chantal, Schachen; Tolusso Carina, Willisau; Villiger Chantal, Cham; Villiger Naomi, Kleinwangen; von Wyl Melanie, Sachseln; Zihlmann Isabelle, Luzern.

Schulische Heilpädagogik: Amrein Monika, Emmenbrücke; Arnold Tamara, Altdorf; Bachmann Claudia, Immensee; Bänziger Sandra, Meggen; Businger Corina, Dierikon; Delic Gloria, Cham; Dommann Sabrina, Emmen; Gabriel Angela, Beckenried; Gutz­willer Anja, Sursee; Hofmann Katja, Emmenbrücke; Janach Cornelia, Sarnen; Küchler Livia, Sarnen; Lang-Huber Heidi, Ermensee; Lötscher Verena, Altdorf; Meier Anna, Ebikon; Membrini-Nyfeler Claudia, Luzern; Rogger Seline, Emmenbrücke; Rohner Pascal, Emmen; Rötheli Chantal, Sarnen; Sägesser Lea, Luzern; Schuler Roman, Neudorf; Staub Silvia, Beckenried; Steiner Julia, Luzern; Vella Amanda, Ennetbürgen; Weber Simone, Hochdorf; Wullimann Daniela, Ennetbürgen; Wüthrich Sara, Luzern; Zajonc Celina, Sachseln; Zehnder Livia, Baar; Zürcher Irina, Luzern.

Geschichtsdidaktik: Sager Monika, Luzern.

Primarstufe: Amstad Sara, Sursee; Aregger Elena, Willisau; Arnold Salome, Bürglen; Bächtiger Franziska, Luzern; Birchler Nadia, Meggen; Bissig Fabienne, Küssnacht am Rigi; Blum Dominique, Obernau; Bregy Lina, Dallenwil; Bucheli Lara, Schötz; Bucher Nadine, Dierikon; Buholzer Sina, Luzern; Buttet Evelyne, Eigenthal; Dahinden Irina, Luzern; Dali Carlo, Rain; De Col Olivia, Kerns; Dedaj Martin, Kaltbach; Domic Tatjana, Luzern; Emmenegger Tamara, Ro­­thenburg; Franz Franziska, Sursee; Frey Aline, Zug; Fritschi Sebastian, Zug; Frommer Alina, Küssnacht am Rigi; Furrer Vivian, St.Niklausen; Galliker Rahel, Rain; Gamma Lisa, Buochs; Gojani Martina, Hohenrain; Graber Margrit, Buttisholz; Gut Pascal, Luzern; Haag Malin, Luzern; Haas Claudia, Luzern; Haas Jasmin, Ebikon; Häfliger Lynn, Ebersecken; Häfliger Maria, Nottwil; Heiniger Lara, Sarnen; Heller Delia, Ruswil; Herren Marco, Dierikon; Hintermann Gina, Nottwil; Hübscher Flavia Gabriela, Neuenkirch; Hunkeler Evelyn, Kriens; Hunkeler Zora, Dagmersellen; Ilic Sanja, Hünenberg; Jost Livia Noemi, Langnau b. Reiden; Käch Annina, Emmenbrücke; Kaufmann Lorena, Emmenbrücke; Kaufmann Michaela, Luzern; Kaufmann Michèle, Lungern; Keiser Antonia, Luzern; Kneubühler Selina, Buchrain; Koch Lukas, Kriens; Kreienbühl Vargas Ilén, Luzern; Kuoni Sarah, Kastanienbaum; Kupferschmid Alexandra, Stans; Langenegger Julia, Hochdorf; Leu Fabienne, Baldegg; Link Leander, Luzern; Lötscher Lino, Sarnen; Maglica Maja, Emmenbrücke; MargegajArdita, Küssnacht am Rigi; Marti Manuela, Meggen; Meister Nuria, Luzern; Meyerhans Elena, Sursee; Moser Tamara, Meggen; Müller Angela, Beckenried; Müller Jasmin, Dagmersellen; Müller Jutta, Küssnacht am Rigi; Niederberger Céline, Neuenkirch; Oberholzer Michelle, Zug; Ottiger Marion, Rothenburg; Paglia Fabienne, Unterägeri; Penasa Jsabelle, Triengen; Pfenninger Salome, Luzern; Pföstl Alisha, Kriens; Portmann Sonja, Wolhusen; Rast Eliane, Römerswil; Renten Artur-Christian, Luzern; Ruppen Rahel, Reiden; Sanchez Garcia Cristina, Luzern; Schäli Daniel, Sachseln; Schärli Sarah, Werthenstein; Schmid Alina, Luzern; Schwestermann Corina, Cham; Stancic Suzana, Luzern; Staub Nadja, Einsiedeln; Störk Meret, Luzern; Thalmann Tina, Reiden; Tominec Nik Dominik, Meggen; Troxler Sarah, Urswil; Ulrich Stephanie, Neuenkirch; Vogel Leonie, Wauwil; von Däniken Julie, Stansstad; Waldmeyer Roman, Obernau; Weber Noemi, Rotkreuz; Willi Nadja, Rickenbach; Woodtli Michelle, Luzern; Wüthrich Philipp, Luzern; Wyss Philippe, Sempach; Zgraggen Carmen, Luzern; Zivkovic Andreas, Luzern.

Sekundarstufe I: Adamou Lara, Steinhausen; Arnold Claire-Lise, Bürglen; Bieri Fabia, Luzern; Bisegger Johanna, Emmenbrücke; Boccella Maddalena, Luzern; Britschgi Florian, Sarnen; Bühler Julia, Ermensee; Burch-Dörfel Annika, Stalden; Burren Jonas, Luzern; D’Incà Claudio, Oberkirch; Föhn Tom, Eschenbach; Getachew Sara, Luzern; Geuke-Messina Theresa, Luzern; Glanzmann Janick, St. Urban; Huber-Zimmermann Céline, Oberkirch; Jauch Severin, Erstfeld; Jost Adrian, Gersau; Knobel Florian, Emmenbrücke; Küenzi Hanspeter, Kerns; Kuhn Rahel, Root; Kurmann Shirin, Luzern; Meier Sarah, Luzern; Meier Simon, Luzern; Müller Remo, Hochdorf; Nicollier Gabriel, Emmenbrücke; Pernoka Adrian, Sisikon; Petkovic Lidija, Emmenbrücke; Regjaj Donjeta, Emmenbrücke; Richenberger Svenja, Sempach Station; Sager Dominik, Luzern; Schmid Nicole, Wikon; Streuli Kristina Rebecca, Zug; Trottmann Stefan, Gelfingen; Troxler Damian, Schlierbach; Voutopoulos Alexis, Buchrain; Werthmüller Alex, Luzern; Wölm Christian, Cham; Wüthrich Stefan, Kriens; Ziegler Stefanie, Altdorf; Zurfluh Stefan, Erstfeld.

Kommentare (0)