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Luzern

Hochdorf: SP und Grüne bündeln Kräfte für den zweiten Wahlgang

Gallus Bühlmann wird zugunsten der SP-Kandidatin Gaby Oberson auf den zweiten Wahlgang in Hochdorf verzichten. FDP, SVP und der Parteilose Roman Bolliger haben noch keinen Entscheid gefällt.

Gleich zehn Kandidaten buhlten in Hochdorf bei den kommunalen Wahlen am Sonntag um fünf Sitze im Gemeinderat. Mit Lea Bischof-Meier (Präsidentin) und Daniel Rüttimann (Soziales, Gesundheit und Sicherheit) schafften die beiden Bisherigen die Wiederwahl auf Anhieb. Die CVP-Vertreter erzielten ein überzeugendes Ergebnis und holten je über 1'800 Stimmen.

Nun sind für den zweiten Wahlgang noch drei Sitze zu belegen. Die CVP will ihren dritten Sitz in der Exekutive verteidigen und schickt deshalb nur noch einen Kandidaten ins Rennen, nämlich Stefan Kaeslin, der am Sonntag rund 200 Stimmen mehr holte als sein Parteikollege Roland Weingartner. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis bei den Wahlen», sagt Kaeslin. Er habe stets versucht, sich selber zu bleiben und keine falschen Versprechungen zu machen. Beim zweiten Wahlgang hoffe er auf einige zusätzliche Stimmen, die zuvor noch an Weingartner gegangen seien. Roland Weingartner selber zeigte sich enttäuscht über den Ausgang der Wahlen: «Ich konnte schlicht zu wenig Wähler aus meinem Umfeld mobilisieren. Dass mir als frisch gewählter Co-Präsident scheinbar auch die Unterstützung eines grossen Teils der CVP-Basis fehlte ist besonders ernüchternd». Nicht mehr anzutreten sei schlussendlich sein Entscheid gewesen. «Ich gratuliere Stefan Käslin, er ist ein guter Kandidat für das Amt», so Weingartner.

Die Wahlkomitees von Gallus Bühlmann (VAH/Grüne) und von Gaby Oberson (SP) werden für den zweiten Wahlgang ihre Kräfte ebenfalls bündeln. «Obwohl der Unterschied an Stimmen nicht gross ist, ist für mich klar, dass ich meine Kandidatur zu Gunsten von Gaby Oberson zurückziehe», sagt Bühlmann. Mit ihr habe Hochdorf eine Top-Kandidatin, um linke und grüne Themen zu vertreten. Der Sitzanspruch des Links-Grünen Lagers sei im ersten Wahlgang deutlich geworden. «Ich selbst hätte mir einen besseren Rang gewünscht. Da die Ränge fünf bis acht relativ eng beieinander liegen, bin ich mit meinem Resultat aber zufrieden», so Bühlmann.

Gaby Oberson schätzt die Geste ihres Verbündeten: «Diese ‹für die Sache-Haltung› von ihm ist grossartig und stark.» Für sie sei ihr Resultat bei den Wahlen überraschend gewesen. «Ich habe nicht erwartet, dass ich an fünfter Stelle lande. Ich ging davon aus, wenige Stimmen zu erhalten, weil ich noch nicht sehr lange in Hochdorf lebe», sagt Oberson. Umso mehr werde sie «alles dafür geben, dass wir es in Hochdorf schaffen, einen Sitz für SP/Grüne zu gewinnen».

Noch kein Entscheid bei den weiteren Akteuren

Die FDP schaffte es mit Reto Anderhub und Ernst Dober am Sonntag auf Platz drei und sieben. Anderhub verpasste das absolute Mehr um 156 Stimmen. Damit war Franz Arnold, Präsident der FDP Hochdorf, nach den Wahlen zufrieden, wie er gegenüber unserer Zeitung am Sonntag sagte. Ob im zweiten Wahlgang nochmals beide Kandidaten antreten werden, sei noch nicht entschieden, so Arnold auf Anfrage. Der Entscheid dürfte nicht leicht fallen. So könnte die FDP zwar die Kräfte bündeln, indem sie auf einen Kandidaten setzt. Damit würde sie aber auch definitiv einen der zwei Sitze im Gemeinderat verlieren. Noch ist unklar, ob die SVP nochmals einen Angriff startet. Präsidentin Moni Schnydrig hat noch keinen Entscheid gefällt, ob sie im zweiten Wahlgang dabei sein wird. Es würden noch Gespräche geführt werden, so Schnydrig, die sich über das Ergebnis vom Sonntag nicht zufrieden zeigte. Sie hatte im ersten Wahlgang mit 627 Stimmen am wenigsten Wähler für sich gewinnen können.

Der Parteilose Roman Bolliger, welcher 686 Stimmen holte und thematisch im Grüne-Links-Lager angesiedelt werden kann, weiss ebenfalls noch nicht, ob er in den zweiten Wahlgang steigt. Über sein Resultat am Sonntag habe er sich gefreut. «Es ist mir und meinem Team gelungen, eine parteiunabhängige Kampagne aufzubauen, die sich für breit abgestützte Anliegen der Bevölkerung einsetzt», so Bolliger. Ziehe man in Betracht, dass in den letzten Wochen ein Wahlkampf kaum mehr möglich gewesen sei, sei das Resultat umso bemerkenswerter. Wann der zweite Wahlgang stattfinden wird, ist noch nicht klar.

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